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2018 setzt respACT den Themenschwerpunkt „Digitalisierung & Nachhaltigkeit“ und beleuchtet die Chancen und Risiken der Digitalisierung für eine nachhaltige Zukunft. Auch der diesjährige CSR-Tag, welcher am 10. Oktober gemeinsam mit dem Land Niederösterreich in St. Pölten veranstaltet wird, steht unter dem Motto „Think Sustainable – Act Digital: Digitalisierung für eine lebenswerte Zukunft einsetzen“. In unserem Artikel Eine kurze Geschichte der Digitalisierung wurde der exponentielle Fortschritt der Digitalisierung aufgezeigt. In einem nächsten Schritt möchten wir die Auswirkungen des digitalen Wandels auf Arbeitsplätze beleuchten.
Seit der Industriellen Revolution sind Maschinen am Arbeitsplatz und auch in Produktionsstätten stetiger Begleiter und einflussreiche Kraft. Der Begriff Industrialisierung steht für technischen sowie gesellschaftlichen Wandel. Der Einsatz von Kohle als auch die Produktion von Eisen und Stahl bildeten Anfang des 20. Jahrhundert die ersten Bausteine der 1. Industriellen Revolution. In der 2. Industriellen Revolution veränderten sich die Produktionsprozesse mittels Elektrizität, die Fließbandarbeit wurde eingeführt und Massenproduktion ermöglicht. Mit dem Einsatz von Computern für Datenverarbeitung beginnt in den 1980er Jahren dann die 3. Industrielle Revolution.
Bereits heute wird von der 4. Industriellen Revolution, der Industrie 4.0, gesprochen: Maschinen arbeiten automatisiert und werden von Algorithmen gesteuert. Die neuesten Entwicklungen an Maschinen streben die Erreichung menschlicher Intelligenz und Fertigkeiten an: Computer mit Ohren, Händen und Füßen und Verstand. Sogar Maschinen mit eigenem Geruchsinn durch künstliche Nasen werden in der Fabrik eingesetzt. Diese humanoide Technologie läutet weitreichende Veränderungen in der Wirtschaft und Gesellschaft ein, die nicht nur positive Auswirkungen mit sich bringt. So tauchen vermehrt folgende Fragen auf: Gefährden Maschinen und Automation menschliche Arbeitsplätze? Können Mensch und Maschine Hand in Hand arbeiten? Ersetzt die Maschine den Menschen?
Ja und nein. Bereits 2013 veröffentlichen Forscher der Oxford University Martin’s School in 'The Future of Employment: How susceptible are jobs to automation' einen Richtwert der angibt, mit welcher Wahrscheinlichkeit Roboter bestimmte Positionen übernehmen werden. Diese Studie verdeutlicht, dass
„speziell Tätigkeiten, die häufig wiederholt werden müssen, bei denen eine hohe Genauigkeit erforderlich ist oder die hohe Stückzahlen produzieren sollen, […] bereits in hohem Maße von Robotern übernommen [werden]. Das wird sich weiter fortsetzen“,
so Wilfried Lepuschitz vom Practical Robots Institute Austria (PRIA) im Gespräch mit ORF.at. Auch gesundheitsschädliche und riskante Jobs zählen zu jenen Berufsgruppen, die aufgrund strengerer Sicherheitsvorgaben von Maschinen übernommen werden könnten. Arbeitsplätze, bei denen Kreativität, Mitgefühl, soziale Kompetenzen und Verhandlungsfertigkeiten gefordert sind, sind (noch) vor der Maschinenübernahme sicher.
Professor Julie Shah (Interactive Robotics Group, MIT) betont, dass es in der Technologie der Industrie 4.0 nicht um die Ersetzung des Menschen geht. Im Gegenteil, würden die Stärken von Menschen und Robotern zusammen optimal eingesetzt, um höhere Stufen von Effizienz und Produktivität zu erreichen. So entsteht eine Mensch-Maschine-Kollaboration. Die Arbeitswelt 4.0 zeichnet sich dadurch aus, dass sie von den Menschen gestaltet und geleitet wird und die Maschine als helfende Hand, sozusagen als „Co-Worker“ agiert. Um Arbeitsplätze zukünftig zu sichern, müssen wir uns weiterbilden, Kompetenzen aus- und aufbauen und neue Qualifikationen erhalten. Nur wer bereit ist, lebenslang zu lernen und flexibel sowie anpassungsfähig an ungewohnte Situationen herangeht, wird in einer technologisierten Zukunft bestehen.
Der Zukunftsforscher Dr. Ulrich Eibl lässt keinen Zweifel daran, dass neue Technologien alle Jobs verändern werden:
„Wir werden den smarten Maschinen überall begegnen und wir werden sie auch brauchen“.
Die Zahl der Menschen, die über 65 Jahre alt sind, wird sich weltweit bis 2050 auf 1,5 Milliarden verdreifachen. Zeitgleich könnte sich der Ressourcen- und Energieverbrauch verdoppeln, wenn weltweite Probleme der Übernutzung unseres Planeten nicht in Griff bekommen werden. Dann braucht es Smart Solutions, die den Anforderungen der Gesellschaft sowie Wirtschaft in Zukunft nachhaltige Lösungen anbieten können.
Die Diskussion über die Beziehung zwischen Mensch und Maschine wird die Gesellschaft & Wirtschaft in den folgenden Jahrzehnten stark beschäftigen. Je mehr intelligente Maschinen eingebunden werden, eine umso größere Rolle wird die Menschlichkeit spielen. Was macht den Menschen aus, was eine Maschine nicht übernehmen kann? Kreativität, Emotionalität und Soziale Intelligenz- soziale sowie künstlerische Komponente rücken wieder in den Vordergrund. Diese Tätigkeiten können nicht automatisiert werden- sie sind allein den Menschen vorbehalten. Mithilfe von Bildung, Qualifikation und menschlichen Fertigkeiten werden zukünftig Arbeitsplätze in diesem Bereich sicher sein.
Wie innere Führungsqualitäten gestärkt werden können und Menschen besser im „digitalen Tornado“ erreicht werden können, erörtert Nicole Brandes als Key Note beim diesjährigen CSR-Tag. Als international gefragter Management Coach und Chief Emotion Officer setzt sie sich für eine Zukunft ein, in der Technologie FÜR den Menschen genutzt wird und so den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Denn „Technologie bringt uns fantastische Möglichkeiten, aber sie bringt auch Stress“, meint unsere diesjährige Gastreferentin und ist der Überzeugung, dass wir nicht nur digital, sondern auch menschlich aufrüsten müssen.
Mehr Informationen unter: www.csrtag2018.com
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