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Als Europas größtes gemeinnütziges IT-Unternehmen, das durch die Aufbereitung und den Verkauf gebrauchter IT- und Mobilgeräte Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung schafft, werden wir oft gefragt, wie denn die Zusammenarbeit mit Behinderten bei uns funktioniert, welche Probleme es gibt, auf welche Faktoren wir Rücksicht nehmen müssen, bis hin zu, ob wir überhaupt wettbewerbsfähig seien.
Unsere tiefe Überzeugung nach mittlerweile mehr als 15-jähriger Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung ist, dass diese als „Hidden Specialists“ mit ihren ganz spezifischen Stärken einen sehr wertvollen Beitrag zum wirtschaftlichem Erfolg beitragen können. Und eben NICHT, dass sie einen Wettbewerbsnachteil darstellen oder als bemitleidenswerte Mitarbeiter anzusehen sind, die man aus schlechtem Gewissen über den Quotendruck halt auch irgendwie beschäftigen sollte.
Die Kernfrage für eine erfolgreiche Inklusion ist, wie Menschen mit Beeinträchtigung bestmöglich in den Arbeitsprozess und in die Arbeitsabläufe eingebunden werden können und welches Arbeitsumfeld und welche Rahmenbedingungen vom Unternehmen zu schaffen sind, sodass sie genau ihre spezifischen Stärken entsprechend auch entfalten können.
Die Idee für ein inklusives IT-Unternehmen entstand bei uns auch nicht bewusst mit dem Ziel oder Hintergrund, Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz zu schaffen, sondern eher zufällig aus einem Pilotprojekt heraus, das Paul Cvilak – Gründer der AfB mildtätige und gemeinnützige Gesellschaft in Deutschland – im Jahr 2004 mit einer Behindertenwerkstatt gestartet hat, da diese quasi in der Nachbarschaft seiner damaligen IT-Firma lag. Das Ergebnis der Zusammenarbeit war so positiv, dass damals die Vision entstand, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem behinderte und nicht-behinderte Menschen in Teams erfolgreich zusammenarbeiten können. Und dieses Arbeitsumfeld bedeutet bei uns beispielsweise die einzelnen Tätigkeiten, wie die Datenlöschung oder die Geräte Zerlegung und Prüfung, sowie die Reparatur und Wieder-Aufbereitung in möglichst kleine überschaubare, standardisierte Prozesse und Aufgaben zu organisieren, damit diese auch einfach zu bewältigen sind. All unsere Arbeitsprozesse sind barrierefrei und so ausgelegt, dass sie auch von beeinträchtigten Menschen mit hoher Qualität ausgeführt werden können.
Für Menschen mit Behinderung ist zumeist Monotonie nicht langweilig, sondern es erfüllt sie durchaus mit Stolz, für einen definierten Prozess auch klare Verantwortung zu tragen und den übertragenen Aufgabenbereich möglichst eigenständig, sorgfältig und gewissenhaft zu erfüllen. Dies steigert auch die Motivation, denn Verantwortung bedeutet auch Selbstbewusstsein und das Gefühl, im Unternehmen einen ganz wertvollen Beitrag zum Erfolg leisten zu können. Uns fasziniert immer wieder die Begeisterung und Konzentration, die ein behinderter Mensch bei einer sinnvollen Arbeit an den Tag legt. Aus unserer Sicht leiden viele Menschen mit Behinderung mehr an fehlenden Aufgaben oder Perspektiven, als unter ihrer eigentlichen Behinderung.
Bei uns arbeiten Menschen mit Handicap in allen Bereichen, von der Logistik und Technik, über die Verwaltung, bis hin zu Lager, Verkauf, Beratung und Entwicklung. Sie sind dankbar für die Tätigkeit bei der AfB, denn sie übernehmen bei uns auch wirklich wertvolle Aufgaben im Kerngeschäft der IT-Dienstleistung.
Sie haben klar definierte Kompetenzbereiche, treffen Entscheidungen und sind in den Teams als vollwertige Mitarbeiter integriert.
Wenn wir von Behinderung sprechen, haben viele sofort das Bild eines Rollstuhlfahrers, also eines körperlich behinderten Menschen vor Augen. Wir beschäftigen aber auch psychisch kranke Menschen, oder so genannten sozial behinderte Menschen. Dazu zählen unter anderem auch junge Mitarbeiter, die mit 25 Jahren noch nie die Chance auf einen Arbeitsplatz hatten und bei uns erstmals Dinge wie Pünktlichkeit, Disziplin und Verlässlichkeit lernen. Die bewusste Durchmischung der Teams – und eben nicht die geschützte Werkstatt - hilft hier enorm.
Bei Menschen mit psychischen Erkrankungen ist wiederum enorm wichtig, dass sie keinem Stress ausgesetzt sind, den sie nicht bewältigen können. Das bedeutet in der täglichen Arbeitspraxis für ein Unternehmen aber auch, dass diese Mitarbeiter nicht geregelten Arbeitszeiten nachgehen können. Diese unterschiedlichen und zeitlich unregelmäßigen und schwer zu planenden Arbeitskapazitäten federn wir beispielsweise im Rahmen unserer Kooperation mit der Firma REiNTEGRA sehr gut ab. REiNTEGRA unterstützt psychisch kranke und sozial behinderte Frauen und Männern in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Diese werden nach Leistung bezahlt, bei denen eine ständige Anwesenheit daher nicht zwingend ist und deren Einsatz in Abhängigkeit des Arbeitsanfalles gesteuert werden kann. Also auch dafür gibt es eine Lösung, wenn man es will……
Über die AfB
AfB mildtätige und gemeinnützige Gesellschaft zur Schaffung von Arbeitsplätzen für behinderte Menschen mbH wurde 2004 von Privatpersonen mit sozialem Fokus und persönlichem Engagement in Deutschland gegründet. Konkretes Ziel der AfB ist es, in den nächsten Jahren 500 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung in Europa zu schaffen und gleichzeitig durch ihr Kerngeschäft IT-Remarketing, einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes zu leisten. Mittlerweile beschäftigt das Integrationsunternehmen mehr als 370 Mitarbeiter an 18 Standorten in fünf Ländern Europas (Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweiz und seit Kurzem auch in der Slowakei). Die Hälfte der Mitarbeiter sind Menschen mit Behinderung, die durch dieses Konzept einer hochwertigen Beschäftigung nachgehen können. In Österreich ist die AfB seit 2010 vertreten und beschäftigt an zwei Niederlassungen, in Wien und in Klagenfurt, 58 Mitarbeiter, 50% davon sind Menschen mit Behinderung. Im Jahr 2018 wurden von der AfB Österreich insgesamt über 64.400 IT- und Mobilgeräte behandelt und damit über 450 Tonnen Geräte bewegt. An Ressourceneinsparung durch die Bearbeitung und Wiedervermarktung entsprach dies 3.000 Tonnen CO2 Äquivalenten, 4.500 Tonnen Eisen und 9.600 Megawatt Energie. Im März 2019 übernahm Bundesministerin Dr. Schramböck die Schirmherrschaft für den AfB-Expertenbeirat.
Mehr Infos im CSR-Profil bei respACT sowie unter www.afb-group.at
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