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respACT startet diesen Sommer in Vorbereitung auf den CSR-Tag 2020 die News-Serie rund um „Klimaschutz“. Ziel der Serie ist, für das Thema zu sensibilisieren und anhand von Beiträgen von respACT-Mitgliedern sowie weiteren AkteurInnen aus verschiedenen Perspektiven zu zeigen, welche Herausforderungen und Chancen von aktivem Klimaschutz ausgehen.
Seit dem Start des ersten Meteosat-Wettersatelliten im Jahr 1977 widmet sich die ESA der Erdbeobachtung aus dem Weltraum. Zum besseren Verständnis des Systems Erde und seiner Prozesse sowie zum Schutz der Menschheit sind wir auf Erkenntnisse über unseren Planeten angewiesen, insbesondere vor dem Hintergrund des weltweiten Klimawandels. Nur so sind zukünftig bessere Voraussagen über die Auswirkungen der globalen Erwärmung möglich.
Die benötigten Erkenntnisse lassen sich aus Satellitendaten gewinnen, die für vielfältige praktische Anwendungen zur Beobachtung und zum Schutz der Umwelt benötigt werden. Das Erdbeobachtungs-Programm der ESA stellt solche Daten zur Verfügung. Es umfasst einen Forschungs- und Entwicklungsbereich, der vor allem die sogenannte Earth Explorer-Missionen beinhaltet. Hinzu kommt ein Erdbeobachtungsbereich, der die Bereitstellung von Erdbeobachtungsdaten zur operativen Nutzung zum Ziel hat. Die Satelliten des Europäischen Copernicus-Programmes sind Teil dieser operationellen Erdbeobachtung. Zum operativen Bereich gehören auch die Daten von Wettersatelliten wie die Wetterbeobachtungsmissionen der EUMETSAT (Europäische Organisation für die Nutzung von meteorologischen Satelliten).
Erdbeobachtungsaktivitäten der ESA werden dabei natürlich nicht um ihrer selbst willen ausgeführt, sondern stehen stets im Dienst übergeordneter politischer Vorgaben, etwa der UN 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung, des Pariser Abkommens zum Klimaschutz oder des Europäischen Green Deal.
Copernicus ist in dieser Hinsicht von besonderer Bedeutung. Unter Führung der Europäischen Kommission ist es das weltweit größte und ambitionierteste Erdbeobachtungsprogramm. Die im Rahmen von Copernicus gewonnenen Daten und Informationen werden speziellen Diensten, europäischen, internationalen und nationalen Institutionen, der Wissenschaft, dem kommerziellen Sektor und allen interessierten Bürgern uneingeschränkt und kostenlos zur Verfügung gestellt.
Die ESA verantwortet die Copernicus-Weltraumkomponente. Letztere umfasst die speziell für Copernicus entwickelten Sentinel-Satelliten, beitragende nationale Missionen und das zugehörige Bodensegment. Sieben Sentinel-Satelliten sind bereits in Betrieb, und der nächste, „Sentinel-6 Michael Freilich“, wird im November 2020 gestartet.
Copernicus ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte und zeigt, wozu Europa vereint fähig ist. Copernicus stößt auf breites Interesse: Über 337.000 Nutzer habe sich bereits auf der Plattform für den offenen Zugang registriert, und mehr als 250 PB an Daten sind bereits heruntergeladen worden. Und dies stellt nur einen Bruchteil der tatsächlichen Nutzung dar, da die Copernicus-Dienste über eigene Zugänge versorgt werden und die Daten mehrfach im Netz gespiegelt werden.
Auch die Mitgliedsstaaten der ESA erkennen den Wert von Copernicus an. Auf der letzten Ministerratskonferenz 2019 haben sie 1.8 Milliarden Euro für Copernicus bewilligt – das sind sogar 400 Millionen Euro mehr als eigentlich vorgesehen war. Mit diesem Geld (und zu erwartenden Beiträgen der Europäischen Union) soll unter anderem die Erweiterung der Sentinel-Satellitenserie um zusätzliche Missionen mit neuartigen Fähigkeiten finanziert werden.
Der Klimawandel ist ein zentrales Anwendungsfeld der Erdbeobachtung. Einer des sechs thematischen Copernicus-Dienste ist sogar speziell dem Klimawandel gewidmet. Die im Rahmen der Copernicus-Erweiterung geplante Mission zur Erfassung von CO2-Emissionen wir dabei eine wichtige Rolle spielen.
Beobachtungen aus dem Weltraum liefern einzigartige Informationen, die das Verständnis und erfolgreiche Management des Klimawandels massiv unterstützen. Steigende globale Temperaturen und die Auswirkungen des Klimawandels bergen enorme gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen. Satelliten liefern eindeutige Beweise für die Veränderungen und liefern den Entscheidungsträgern die Informationen, die sie zur Lösung dieser komplexen Probleme benötigen.
Beispielsweise können Erdbeobachtungssatelliten die weltweit variierenden Änderungen des Meeresspiegels mit einer anderweitig unerreichbaren Genauigkeit kartieren. Im globalen Durchschnitt zeigen Satellitenmessungen einen jährlichen Anstieg des Meeresspiegels um mittlerweile 4.8 mm. Die Daten von Satelliten können auch zur Quantifizierung der Wassermenge aus verschiedenen Quellen wie schmelzenden Gletschern und Eisschilden verwendet werden und ermöglichen die Erfassung der Wärmeausdehnung von Meereswasser aufgrund von steigenden Temperaturen. Auch zu Treibhausgasemissionen, Ozon, Meereseis, Bodenfeuchtigkeit, Waldbedeckung und vielen anderen Umweltbereichen liefern weltraumgestützte Instrumente unabhängige und nachprüfbare Fakten, die zeigen, dass sich das Klima verändert.
Das Verständnis der Komplexität der Funktionsweise der Erde als System und die eindeutigen Beweise seiner beschleunigten Veränderungen, insbesondere beim Klima, sind für die Erstellung von Aktions- und Umsetzungsplänen von zentraler Bedeutung. Weltraumagenturen wie die ESA und Umweltüberwachungsprogramme wie Copernicus leisten somit einen wichtigen Beitrag zur objektiven Entscheidungsfindung – umso wichtiger, als ergriffene Maßnahmen auch erhebliche finanzielle Auswirkungen auf einzelne Staaten haben können.
Die globale und konsistente Abdeckung der Erdoberfläche durch Satellitendaten ist ideal für die Klimaforschung. Die von Klimaforschern benötigten Beobachtungszeiträume - 30 Jahre und mehr - sind jedoch deutlich länger als die Lebensdauer von normalen Satellitenmissionen. Darüber hinaus muss sichergestellt werden, dass die Daten über lange Zeiträume hin geeignet und leicht zugänglich aufbewahrt werden. Außerdem ist der Vergleich von Daten, die von verschiedenen Satelliten erfasst wurden, kompliziert, da sich die Technologie ständig verbessert und es häufig Lücken in den Datenbeständen zwischen verschiedenen Missionen gibt.
Um diese Herausforderungen zu überwinden, hat die ESA die Klimawandelinitiative (Climate Change Initiative – CCI) ins Leben gerufen, die Datensätze aus verschiedenen Erdbeobachtungsmissionen integriert, um globale Langzeitaufzeichnungen für jeden Faktor zu erstellen, der die Erde und das Klima beeinflusst. Diese Faktoren werden als wesentliche Klimavariablen (Essential Climate Variables –ECV) bezeichnet. Sie wurden weltweit vereinbart und resultieren aus einem formalisierten Dialog zwischen den für die Spezifikation von Klimabeobachtungen zuständigen Institutionen und Weltraumagenturen.
Die von der ESA-Klimaschutzinitiative bereitgestellten wesentlichen Klimavariablen werden nicht nur aus Satellitendatensätzen der ESA gewonnen, sondern auch aus anderen Quellen internationaler Zusammenarbeit. Die zugehörigen Aktivitäten umfassen auch Aspekte ihrer Verfügbarkeit, einschließlich Datenerfassung, Kalibrierung und Validierung, langfristige Wartung von Algorithmen, Kuratierung und Wiederaufbereitung von Daten. All dies geschieht nach einer international vereinbarten Reihe von Prioritäten.
Mit der Klimaschutzinitiative und in all ihren anderen Aktivitäten bleibt die ESA bestrebt, Bürgern in Europa und weltweit den Nutzen raumgestützter Erdbeobachtung zu erschließen und maximalen Gegenwert für investierte Steuergelder zu gewährleisten. Das Erdbeobachtungsprogramm der ESA fühlt den Puls unseres Planeten, zum Wohl aller seiner Bewohner.
Über den Autor
Die Europäische Weltraumorganisation (European Space Agency – ESA) ist Europas Tor zum Weltraum. Ihr Auftrag besteht darin, die Entwicklung europäischer Weltraumfähigkeiten zu gestalten und sicherzustellen, dass Weltrauminvestitionen Bürgern in Europa und weltweit zugutekommen. Die ESA ist eine internationale Organisation mit Hauptsitz in Paris. Sie koordiniert die finanziellen und intellektuellen Weltraumressourcen ihrer Mitgliedsstaaten und kann so Programme und Aktivitäten durchführen, die die Möglichkeiten einzelner Staaten übersteigen würden. Ihre Konvention verpflichtet die ESA auf ausschließlich friedliche Zwecke.
CSR-Tag 2020
Der diesjährige CSR-Tag steht unter dem Motto „Grünes Licht für die Wirtschaft - Zukunftsfähig mit Klimaschutz“ und findet am 21. & 22. Oktober online statt. Über 30 internationale und nationale ExpertInnen aus Theorie und Praxis werden unternehmerischen Klimaschutz anhand inspirierender Fallbeispiele und Projekte greifbar machen. Mehr Informationen finden Sie unter www.csrtag2020.com.
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