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In diesem Zusammenhang entwickelten die Vereinten Nationen die Sustainable Development Goals (SDGs), die weltweit einheitliche Prioritäten und Ziele einer nachhaltigen Entwicklung bis 2030 definieren. Die SDGs wurden im September 2015 beschlossen und verpflichten alle 193 UN-Mitgliedstaaten dazu, bis 2030 auf die 17 SDGs hinzuarbeiten. Sie umfassen verschiedenste ökonomische, soziale und ökologische Herausforderungen, wie zum Beispiel den Klimawandel, soziale Ungleichheit, Armut, und Korruption.
Im Gegensatz zu ihren Vorläufern, den Millenniumszielen, rufen die SDGs ausdrücklich alle Unternehmen auf, sich mit den ökonomischen, sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Aktivitäten zu befassen, um einen positiven Beitrag zu den Zielen zu leisten. Deshalb war die Veröffentlichung der SDGs ein Meilenstein für die Privatwirtschaft und dementsprechend auch die Finanzbranche. Laut einer UN-Schätzung ist ein jährlicher Betrag von fast 2.500 Milliarden US-Dollar notwendig, um die 17 SDGs erfolgreich umzusetzen. Um diese Investmentsummen aufzubringen bedarf es nicht nur den intensiven Einsatz des öffentlichen und sozialen Sektors, sondern auch einer erheblichen Beteiligung aller Akteure, wie auch Unternehmen. Hier kann sich vor allem die Finanzbranche stark engagieren, um als „SDG-Champion“ hervorzugehen und die Hebelwirkung der Kapitalströme und Finanzierungen zu nutzen.
Die SDGs und die Finanzindustrie
Das Thema Nachhaltigkeit und die dazugehörigen SDGs werden auch in der Finanzindustrie immer wichtiger. Durch den Klimawandel, dem einhergehenden gesellschaftlichen Wandel sowie den globalen Beziehungen, die durch die SDGs entstehen, gibt es im gesamten Finanzsystem Veränderungen. Kapitalgeber verlangen verstärkt Auskunft über die sozialen und ökologischen Auswirkungen der Veranlagung ihres Vermögens und auch Konsument*Innen legen vermehrt Wert auf Nachhaltigkeit. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, beachten Banken, Asset Manager, Versicherungen und Unternehmen zunehmend die SDGs bei ihren wirtschaftlichen Tätigkeiten und bieten nachhaltige Produkte und Lösungen an. Wenn Unternehmen und Investitionen mit den SDGs verknüpft werden, wird nicht nur Mehrwert geschaffen, das Risiko an Wert zu verlieren, kann ebenso minimiert werden. Reputationsschäden in Bezug auf Nachhaltigkeit besitzen ein großes Risikopotenzial für Unternehmen.
Andererseits kann die Finanzbranche von SDG-zielgerichteten Investitionen in der Zukunft ebenfalls stark profitieren, da sie neue Marktchancen schaffen. Laut einer Studie der Business and Sustainable Development Comission (BSDC) werden 12 Milliarden US Dollar allein in den Bereichen Ernährung und Landwirtschaft, Städte, Energie und Material sowie im Gesundheitssektor freigesetzt. Dementsprechend bietet die Einbeziehung der SDGs erhebliche wirtschaftliche Chancen. Sie schaffen auch gleichzeitig einen Leitfaden, um zum Wohl von Umwelt und Gesellschaft beizutragen.
Impact Investment & die SDGs
In den letzten 5 Jahren ist das Interesse an Investments mit einem positiven Impact, unter anderem in die SDGs, gestiegen. So genannte Impact Investments sind Geldanlagen, die einen positiven sozialen und ökologischen Beitrag leisten. Die Herausforderung dabei besteht darin, dass es noch wenige Anlageprodukte in diesem Bereich gibt. Allgemeine Standards für das Management und die Wirkungsmessung von solchen Investitionen fehlen noch
Um Impact Investments in SDGs zu fördern, ist es wichtig die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen durch festgelegte Kriterien und einer transparenten Methodik vergleichbar zu machen. Die gute Nachricht dabei ist, dass es bereits einige sektorenübergreifende und Multi-Stakeholder Partnerschaften zu den einzelnen Themenbereichen der SDGs gibt. Durch Initiativen, wie zum Beispiel dem GRI, dem UN Global Compact, oder der World Benchmarking Alliance (WBA) können nachhaltige Entwicklungen nicht nur verbessert gemessen, sondern auch verglichen werden. Durch diese Transparenz können Investoren ihre finanziellen Mittel gezielt für die SDGs einsetzen.
Auch zukünftig wird sich in dem Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung einiges tun, zumindest auf europäischer Ebene. Durch die sogenannte EU-Taxonomie wurde die erste Klassifikation von nachhaltigen, vor allem umweltfreundlichen, Wirtschaftstätigkeiten geschaffen, um Investoren eine Entscheidungsgrundlage zu geben.
Neue innovative und nachhaltige Finanzprodukte
Die starke Auswirkung dieser Entwicklungen auf den Finanzmarkt treiben Innovation im Finanzsystem an, wodurch zahlreiche neue Finanzprodukte angeboten werden. Die Welt Bank hat zum Beispiel, sogenannte SDG Bonds entwickelt, die darauf ausgerichtet sind, bestimmte Projekte der 17 SDGs zu unterstützen. Außerdem wachsen die Angebote in dem Bereiche Impact Investments kontinuierlich. Laut einer Studie von McKinsey beläuft sich das Volumen der Impact Investment Vermögensverwaltung auf mehr als 228 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich mit den 2.500 Milliarden US-Dollar, die für das Erreichen der SDGs notwendig sind, ist dieser Betrag gering. Dennoch bildet sich hier deutlich ein positiver Trend ab. Daraus kann geschlossen werden, dass nachhaltige Finanzprodukte immer weniger Nischenprodukte sind, sondern sich zunehmend als bedeutendes Marktsegment etablieren.
Über ESG Plus
ESG Plus ist ein Wiener Social Impact Unternehmen spezialisiert auf Sustainable Finance Lösungen für die Finanzwirtschaft. Das Ziel von ESG Plus ist es, globale Kapitalströme mit einem Nutzen für Gesellschaft und Umwelt zu verbinden, daher kooperiert das Unternehmen hier mit zahlreichen Partnern unter anderem seit Herbst 2019 mit respACT. Stella Eckl, Lea Schneider und Stephanie Auch, die Autorinnen dieses Beitrags, arbeiten als ESG Analystinnen bei ESG Plus.
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