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Aufrüttelnde Eröffnungsreden
Am Montag wurde in Kattowitz (Polen) die 24. Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) offiziell eröffnet. VertreterInnen aller Staaten nehmen am Weltklimagipfel teil, dessen Ziel es ist, für die 2015 in Paris verabschiedeten Klimaziele ein sogenanntes Regelbuch zu entwickeln, welches konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele enthalten soll. Noch ungeklärte Punkte sind bisweilen das Berichtswesen der Staaten oder Fragen der Finanzierung. Die Verhandlungen laufen nun bis zum 14. Dezember. In seiner Eröffnungsrede appellierte UN-Generalsekretär Antonio Guterres an die Delegierten, den Kampf gegen die Erderwärmung entschlossen zu führen. Denn „weltweit sei der Klimawandel für viele Menschen, Regionen und auch ganze Staaten bereits eine Frage von Leben und Tod“. Die aktuell gesetzten Maßnahmen würden bei weitem nicht ausreichen, das Pariser Ziel, die Erhitzung unseres Planeten auf unter 2°C, bestenfalls auf 1,5°C zu begrenzen, zu erreichen. Auch Österreichs Bundespräsident Van der Bellen richtete seine mahnenden Worte an die VerhandlerInnen: "Wir sind die erste Generation, die mit schnell ansteigenden Temperaturen konfrontiert ist - und wir sind wahrscheinlich die letzte, die etwas dagegen tun kann". Einen Teil seiner Redezeit übergab Van der Bellen an Arnold Schwarzenegger, der betonte: „Nur weil Donald Trump aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigt, steigt Amerika noch lange nicht aus. Die Leute investieren weiter in grüne Technologie, die Branche boomt. Man kann die Umwelt und gleichzeitig auch die Wirtschaft schützen.“
Österreichische Klimapolitik – die Pasterze schmilzt
Durch den Gipfel in Polen ist Klimaschutz dieser Tage in allen Medien. Umweltorganisationen nehmen die COP24 zum Anlass, um die Performance der österreichischen Klimapolitik zu bewerten und stellen der Regierung dabei kein besonders gutes Zeugnis aus. Der jüngst veröffentlichte Konsultationsentwurf des Nationalen Energie- und Klimaplans (NEKP) ließe konkrete Maßnahmen und Instrumente vermissen, so etwa der Umweltdachverband. Gefordert wird, die für 2019 angekündigte Steuerreform ökologisch und sozial auszugestalten. Dies könnte bereits jetzt zukunftsfähig wirtschaftenden Unternehmen entgegen kommen. Der WWF betont, gerade Österreich habe als EU-Ratsvorsitzland eine Schlüsselrolle für den Erfolg der Weltklimakonferenz. Doch hierzulande seien die Emissionen zuletzt wieder gestiegen. Verdeutlicht werden die Auswirkungen des Klimawandels alljährlich auch durch die Bilanz der Gletscherschmelze. Ende November berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), dass der Rückgang der Pasterze – Österreichs größtem Gletscher –sich einem Rekordwert nähert: innerhalb eines Jahres verlor er sechs Meter an Eisdicke, was auf das trockene und extrem warme Sommerhalbjahr zurückzuführen ist.
Auswirkungen des Klimawandels für jede/n spürbar: Umwelt, Wirtschaft und Mensch sind betroffen
Doch nicht nur die Natur zeigt die Auswirkungen klimatischer Veränderungen an, auch Menschen und Unternehmen hatten sowohl gesundheitlich als auch wirtschaftlich mit den verstärkten Wetterereignissen vergangenen Sommer zu kämpfen. So titelte die Presse unlängst „Der Klimawandel kommt in den Bilanzen an“, und zeigte damit auf, wie problematisch unterlassene Klimaschutzmaßnahmen auch für die Wirtschaft sein können. Vor allem die Branchen Forst- und Landwirtschaft haben stark mit den Folgen der Trockenheit zu hadern. Die Hitze und Trockenheit führt zu Dürren und dem vermehrten Aufkommen von Schädlingen wie etwa dem Borkenkäfer, was wiederum zu riesigen Schadholzmengen in der Forstwirtschaft oder gar kompletten Ernteausfällen in der Landwirtschaft führt. Anpassungsstrategien sind unausweichlich. Aber auch für die Erzeugung erneuerbarer Energie aus Wasserkraft ist es problematisch, wenn Flüsse in Hitzeperioden wenig Wasser führen. Neben dem persönlichen CO2-Fußabdruck, den jede/r Einzelne von uns beeinflussen kann, ist aber auch die Politik gefragt. Eine ernsthafte, wirksame Klimapolitik enthält Vermeidungs- und Anpassungsmaßnahmen, die die Auswirkungen für Umwelt, Mensch und Wirtschaft einzudämmen vermag. Letztlich werden ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen auch etwas kosten. Die Einhaltung der finanziellen Versprechungen des Pariser Klimavertrags wird noch eine große Rolle spielen. Aber auch das internationale Finanzsystem muss eine Transformation durchlaufen, sodass die Finanzierung nachhaltiger gegenüber fossilen Investitionen durch Anreize gefördert wird.
Es ist nicht zu spät, aktiv zu werden
Die Situation war noch nie augenscheinlicher und klarer als im Rekordsommer 2018. Ja, der Klimawandel ist ein reales und globales Problem mit Auswirkungen und Folgen für alle BewohnerInnen des Planeten Erde. Doch Fakten zeigen auch, dass Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels keinen Schaden für die Wirtschaft bedeuten müssen, wie der Standard kürzlich berichtet hat: Zwischen 1990 und 2016 wurde der EU-Energieverbrauch um zwei Prozent reduziert, Treibhausgasemissionen um 22 Prozent. Gleichzeitig ist das gesamte Bruttoinlandsprodukt um 54 Prozent gewachsen. Wie wäre es also, den Klimawandel als Chance zu sehen? Schwierige Situationen waren schon oft genug Anlass dafür, Pläne radikal über den Haufen zu werfen und neue, innovative Wege zu gehen und dadurch neue Möglichkeiten zu erkennen. So kann uns auch die Klimakrise dazu bringen, durch Vermeidung von Emissionen oder durch Anpassung an die geänderten Umstände neue, klimaschonendere Produkte zu entwickeln, auf alternative Geschäftsmodelle umzusteigen, das Denken in Produktkreisläufen zu fördern und uns damit zum Vorreiter zu machen. Unsere Mitgliederbefragung 2018 hat gezeigt, respACT-Mitglieder wünschen sich vermehrt eine Auseinandersetzung mit dem SDG 13 – Klimaschutz, diesem Wunsch werden wir im Jahr 2019 nachkommen.
Weiterführende Links zu aktuellen Initiativen:
COP24 in Katowice
Zeit Online: 10 Fakten zum Klimawandel
#ClimateAmbition – Bundespräsident Van der Bellen startet Initiative für UN-Klimakonferenz
https://bundespraesident.at/aktuelles/detail/news/climate-ambition/
Österreichisches Klimavolksbegehren
https://www.klimavolksbegehren.at/mitmachen/
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