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Neuerungen in der internationalen Klimapolitik
Im Dezember 2018 wurde in Katowice (Polen) die 24. Weltklimakonferenz (COP24) abgehalten. Das Treffen war das Wichtigste, seit im Jahr 2015 das Pariser Klimaschutzabkommen verabschiedet wurde. Die Vertragsstaaten konnten sich auf ein robustes Regelwerk für alle Staaten einigen, welches es grundsätzlich ermöglichen sollte, das Pariser Klimaabkommen umzusetzen. Jedoch blieben viele Punkte ungeklärt und zeigen, dass das notwendige Level an Ambition fehlte.
Ausgangspunkt Pariser Klimaschutzabkommen
Mit dem am 4. November 2016 in Kraft getretenen Pariser Klimaschutzabkommen hat die Staatengemeinschaft deutlich gemacht, dass sie entschieden gegen den vom Menschen gemachten Klimawandel ankämpfen will. Das Übereinkommen zielt darauf ab den Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur im Vergleich zum vorindustriellen Niveau deutlich unter 2 °C, möglichst auf 1,5°C zu halten. 2015 wurde auch die Rolle nicht-staatlicher Akteure zur Erreichung internationaler Klimaschutzziele hervorgehoben. Das Pariser Abkommen ermutigt Staaten, nicht-staatliche Akteure, wie Städte, NGOs oder Unternehmen gezielt einzubinden. Bei der COP24 waren zahlreiche Unternehmen aktiv beteiligt und haben VerhandlerInnen verdeutlicht, dass die Wirtschaft bereit ist, ihren Teil zum Schutz des Klimas zu leisten.
Notwendige Verschärfung aufgrund neuer Erkenntnisse
Anfang Oktober publizierte der Weltklimarat IPCC einen neuen Bericht basierend auf dem 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens. Dieser zeigt, dass sich die unerwünschten Folgen des Klimawandels schon bei geringem weiterem Temperaturanstieg stärker zuspitzen, als bisher erwartet. Ob der Temperaturanstieg bei 1,5°C oder 2°C gedeckelt wird, würde für hunderte Millionen Menschen einen enormen Unterschied machen: bei einem Anstieg von 1,5°C würden etwa 700 Millionen Menschen regelmäßig extremen Hitzewellen ausgesetzt sein, bei einem Anstieg von 2°C bereits 2 Milliarden Menschen. Damit muss die strengere „Paris-Ambition“ (maximal 1,5°C Erwärmung) in den Mittelpunkt aller Anstrengungen gerückt werden. Das notwendige Wissen und die Technologien zur Erreichung des 1,5° C Zieles sind laut dem Bericht bereits vorhanden. Es bedarf hier jedoch weitgehenderer, schnell wirksamer und weltweiter Anstrengungen (Transformation), welche über inkrementelle Emissionsreduktionen hinausgehen. In Folge dieses neuesten Berichtes hätte sich die Staatengemeinschaft im Rahmen der COP 24 klar zum raschen Anheben nationaler Klimaschutzziele und -Maßnahmen verpflichten müssen, bleibt hier aber leider säumig.
(c) WWF
Auswirkungen des Pariser Klimaschutzabkommens auf EU und Österreich
Um den Beitrag der EU zum Pariser Klimaschutzabkommen zu verdeutlichen, hat die EU-Kommission Ende Nov. 2018 eine langfristige Strategie für ein klimaneutrales Europa veröffentlicht. Sie zeigt, wie Europa auf dem Weg zur Klimaneutralität vorangehen kann, indem es in realistische technologische Lösungen investiert und Maßnahmen in Schlüsselbereichen wie Industriepolitik, Finanzwesen oder Forschung miteinander abstimmt, gleichzeitig aber dafür sorgt, dass der Übergang sozial gerecht ist („just transition“). Daneben gibt es konkrete Ziele auf EU-Ebene bis 2030:
Die Mitgliedstaaten müssen der EU-Kommission über ihre nationalen Ziele und Maßnahmen zur Zielerreichung berichten. Aktuell liegt der Entwurf der österreichischen Bundesregierung für solch einen integrierten nationalen Energie- und Klimaplans (NEKP) vor. Dieser wird jedoch von Experten als nicht kompatibel mit den Zielsetzungen des Pariser Abkommens gesehen. Der Plan beinhaltet keinen Weg, wie selbst die EU-2030 Ziele als Mindestanforderung erreicht werden könnten. Das österreichische Klimaforschungsnetzwerk CCCA sieht den vorliegenden Entwurf als „nicht Paris-kompatibel“ und sieht Österreich weiterhin auf einem kritischen Pfad.
Ein Lichtblick im Zuge der COP24 war die Initiative der „High Ambition Coalition“: Ein Gruppe von Ländern, darunter auch Österreich und die EU, hat zugesagt, ihre nationalen Klimaziele im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens anzuheben, bis 2020 ehrgeizigere Klimaschutzpläne vorzulegen und Klimaschutz-Sofortmaßnahmen einzuleiten. Eine schnelle Umsetzung des Pariser Übereinkommens mit entsprechender Maßnahmensetzung ist unumgänglich, um die Klimaschutzkosten auf einem erträglichen Maß zu halten. An dieser Stelle gilt es, auch Unternehmen in ihre Verantwortung zu nehmen, da diese bei der angestrebten Transformation eine zentrale Rolle übernehmen.
Unternehmen als Teil der Lösung
Wie das Pariser Klimaschutzabkommen und die rege Teilnahme von Unternehmen an der letzten COP24 zeigt, nimmt die Wirtschaft eine zunehmend bedeutendere Rolle beim Klimaschutz ein. Es wird einerseits anerkannt, das Unternehmen weiterhin Verursacher von Treibhausgasemissionen sind und wesentlich zur globalen Erwärmung beitragen - die Wirtschaft wird aber verstärkt auch als Teil der Lösung gesehen und aktiv in die Gestaltung einer klimafreundlichen Zukunft mit eingebunden. So haben im Rahmen von diversen, u.a. vom WWF organisierten, Side-Events der COP24 ambitionierte Unternehmen präsentiert, welchen Beitrag sie zum Klimaschutz leisten und an PolitikvertreterInnen appelliert, ambitioniert in die Verhandlungen zu gehen. Die Message dabei war klar: Unternehmen sind bereit sich für Klimaschutz zu engagieren. Sie brauchen aber klare und langfristige politische Rahmenbedingungen für eine Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft, die für Planungs- und Investitionssicherheit sorgen und eine politische Zielrichtung vorgeben.
Was Unternehmen heute schon tun können.
Wirtschaftstreibende können sich auf vielfältige Weise für Klimaschutz einsetzen. Es gibt Anknüpfungspunkte, die über Unternehmensgrößen, Branchen und Regionen hinweg gültig sind:
Weiterführende Informationen:
- Eine Stellungnahme des WWF zu den Ergebnissen der COP24 finden Sie hier.
- Mit der WWF CLIMATE GROUP bietet der WWF österreichischen Unternehmen ein Netzwerk, um sich für Klimaschutz zu engagieren. Gemeinsam haben sich die teilnehmenden Unternehmen und der WWF zum Ziel gesetzt, klimafreundliches Denken und Handeln sowohl in der Wirtschaft als auch in der Gesellschaft selbstverständlich zu machen. Mit der verstärkten Wirkung dieses Zusammenschlusses von Unternehmen schickt die WWF CLIMATE GROUP über ihre Aktivitäten wichtige Signale an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik für wirksamen Klimaschutz. Together Possible.
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