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Während in Brüssel noch über die finale Fassung der CSRD und CSDDD verhandelt wird, hat der Kapitalmarkt längst Tatsachen geschaffen: Banken, Investoren und Fonds verlangen Dekarbonisierung, menschenrechtliche Mindeststandards und glaubwürdige ESG-Strategien. Besonders für fremdkapitalabhängige Volkswirtschaften wie Österreich ist das relevant – denn wer Investitionen oder Kredite will, muss heute schon zeigen, wie er morgen wirtschaftet. Wer das als Bürokratie abtut, ignoriert: Nachhaltigkeit ist ökonomische Notwendigkeit. Der neue Maßstab: Markt statt Gesetz
Es braucht keine CSRD, um Nachhaltigkeitsberichte zu schreiben. Es braucht keinen Gesetzesbeschluss zur CSDDD, um menschenrechtliche Risiken in der Lieferkette zu analysieren. Die Finanzmärkte haben längst vorgelegt. Ratingagenturen, Großbanken und Pensionsfonds definieren ESG-Anforderungen als Zugangsvoraussetzung. Wer sie nicht erfüllt, zahlt drauf – mit Risikozuschlägen, schlechterer Bewertung oder dem völligen Verlust des Zugangs zu Kapital.
Der norwegische Staatsfonds als Taktgeber
Der Government Pension Fund of Norway investiert weltweit über eine Billion Euro. Seit Jahren macht er Umwelt-, Klima- und Menschenrechtsfaktoren zur Bedingung für Beteiligungen. Unternehmen, die fossile Expansion betreiben oder soziale Mindeststandards nicht einhalten, werden ausgeschlossen. Dieser Fonds ist kein moralischer Vorreiter – er ist pragmatisch. Seine Strategie zeigt: Resilienz schützt Rendite. Und andere ziehen nach.
Österreichs Unternehmen im Wandel
Österreichische Unternehmen spüren den Druck. Viele exportieren, sind Zulieferer oder arbeiten mit internationalen Investoren zusammen. Das bedeutet: Sie stehen längst unter Beobachtung. In Branchen wie Hochbau, Maschinenbau, Lebensmittel oder Energie wird ESG-Performance zum Ausschluss- oder Auswahlkriterium. Gleichzeitig erkennen viele Unternehmen, dass Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und soziale Verantwortung echte wirtschaftliche Chancen bieten: Zugang zu günstigem Kapital, bessere Kundenbindung, geringere Reputationsrisiken.
Dekarbonisierung als Finanzierungskriterium
Ein zentrales Thema: Klimastrategien. Viele Banken vergeben Kredite nur noch mit klaren CO₂-Zielen. Green Loans knüpfen Zinssätze direkt an Klimaziele oder an die grüne Mittelverwendung. Das heißt: Wer seine Emissionen reduziert oder ökologisch nachhaltige Tätigkeiten betreibt, kommt flexibler an Kapital und zahlt unter Umständen auch weniger Zinsen. Wer keine Strategie hat, zahlt mehr oder bekommt kein Geld. Besonders KMU können ihre Finanzierungskonditionen in diesem Punkt aktiv mitgestalten.
Resilienz wird zur Währung
Nicht nur CO₂ zählt. Auch Resilienz wird zu einem entscheidenden Kriterium: Unternehmen, die stabile, transparente Lieferketten nachweisen können, sind im Vorteil. Gerade in Zeiten geopolitischer Unsicherheit. Banken und Investoren suchen nach robusten Geschäftsmodellen, nicht nach Wachstumsfantasien auf tönernen Füßen.
Was bedeutet das für die Praxis?
Die nächsten Schritte sind klar:
Wer Kapital will, muss Verantwortung zeigen. Der Markt verlangt längst, was die Politik noch verhandelt: Klimaziele, menschenrechtliche Sorgfalt und resiliente Lieferketten. Für österreichische Unternehmen ist das kein Nachteil, sondern eine Einladung: Wer Nachhaltigkeit als wirtschaftliche Chance begreift, wird Zugang zu Kapital, Vertrauen und Zukunft sichern. Grüne Finanzierung ist kein Idealismus, sondern reale wirtschaftliche Chance. Über die AutorenMartin Schiefer und Christian Richter-Schöller sind Partner bei Schiefer Rechtsanwälte. Sie begleiten die öffentliche Hand und privatwirtschaftliche Unternehmen bei der strategischen und rechtlichen Integration von Resilienz, Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft. Und sie unterstützen ihre Mandanten dabei, Projekte so zu strukturieren, dass sie für flexible, günstige grüne Finanzierungen offen sind. Über das UnternehmenSchiefer Rechtsanwälte ist eine österreichische Rechtsanwaltskanzlei mit Fokus auf Vergaberecht und öffentliches Wirtschaftsrecht. Sie begleitet die öffentliche Hand und privatwirtschaftliche Unternehmen beim rechtssicheren Weg in eine resiliente Zukunft.
KontaktWebsite: www.schiefer.at | LinkedIn Martin Schiefer | LinkedIn Christian Richter-Schöller | E-Mail: office@schiefer.at | Tel: +43 1 4026828 |
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