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Als Stimme verantwortungsvoll wirtschaftender Unternehmen in Österreich führt respACT Kurzinterviews mit Führungspersonen verschiedener Mitgliedsunternehmen durch. Sie sollen veranschaulichen, wie es nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen in der Coronakrise geht, wie sie mit der aktuellen Situation umgehen und welche Erwartungen sie an die Zeit danach haben.
Herr Kühner, was bedeutet die sogenannte „Coronakrise“ für Greiner?
Für uns ist sie ein unerwarteter Prüfstein. Es gibt immer wieder Situationen, mit denen man nicht rechnet und zu diesen gehört diese Krise. Mit „Schönwetter“ können wir alle umgehen, aber solche Situationen sind eine gute Gelegenheit, um sich selbst auf den Prüfstein zu stellen: Wo steht man mit seiner Strategie, wie gut ist die Unternehmensstruktur aufgestellt? Insofern ist für mich die wichtigste Erkenntnis in dieser Krise, dass unsere Strategie gut funktioniert, die als eines von drei zentralen Elementen die Diversifikation, also breit aufgestellt zu sein, beinhaltet. Wir haben Bereiche, die gerade sehr gut laufen und Bereiche, die nicht so gut laufen und das führt in Summe dazu, dass wir gut durch die Krise kommen werden – immer vorausgesetzt, dass es bei der einen Welle bleibt.
Welche Lehre(n) ziehen Sie als Führungsperson aus der aktuellen Situation?
Die größte Lehre ist, dass es immer wieder Dinge gibt, auf die man sich nicht vorbereitet. Wir bereiten uns auf sehr viele Dinge vor und trotzdem kann etwas passieren, auf das man sich nicht vorbereitet hat. Die Erkenntnis daraus ist, dass man die Organisation so aufstellen muss, dass sie auch mit Unvorhergesehenem umgehen kann. Das ist vor allem ein Thema der Unternehmenskultur. Unternehmen, die auf „Law & Order“ basieren, tun sich in solchen Situationen schwerer als Unternehmen wie wir, die viel Wert auf Eigenverantwortung legen. Es braucht natürlich eine Person, die versucht, die anfallenden Entscheidungen zu koordinieren und zu steuern, aber es braucht viele Personen, die Entscheidungen treffen. Je mehr man in der Vergangenheit dafür getan hat, dass eine Kultur des Entscheidens besteht, umso besser kommt man dann mit solchen ungewohnten Situationen zurecht.
Welche Aspekte der Nachhaltigkeit haben für Greiner in der Coronakrise an Bedeutung gewonnen?
Wir haben uns dem Thema Nachhaltigkeit schon 2016 in Bezug auf Kunststoff intensiv gestellt. Wir merken, dass Dinge, die wir schon seit langem ansprechen, die jedoch in den vergangenen Monaten wenig Gehör gefunden haben, jetzt Gehör finden. Die Bedeutung von Hygiene und Haltbarkeit von Lebensmitteln sowie gute Lebensmittelverpackungen rücken in der Krise in zweierlei Hinsicht in den Fokus. Einerseits wächst das Verständnis dafür, dass eine Verpackung eine Schutzfunktion hat und damit zur Nachhaltigkeit eines Produktes beiträgt. Andererseits haben Kunststoffverpackungen einen geringeren CO2-Verbauch und tun damit etwas Gutes fürs Klima. Dass diese Aspekte jetzt als side-effect der Krise Aufmerksamkeit bekommen, freut uns, weil es uns hilft, den Fokus noch stärker auf das Thema Nachhaltigkeit zu legen.
„Jede Krise bringt Chancen mit sich.“ Welche Chancen erkennen Sie für Ihr Unternehmen?
Wir glauben nicht, dass jetzt, also Mitte des Jahres, die richtige Zeit ist für neue, innovative, noch nie dagewesene Lösungen. Im Moment sind fast alle Unternehmen damit beschäftigt, möglichst gut durch diese Krise zu kommen. Aber es wird eine Zeit danach geben. Wenn die Krise wirklich deutlich am Abnehmen ist, dann ist die richte Zeit, um in neuen Firmennetzwerke und Ideen zu investieren, zu versuchen, neue Lösungen zu finden. Gerade gestern haben wir im Rahmen einer Pressekonferenz die „Plattform für Verpackung mit Zukunft“ eröffnet, mit der wir entlang der gesamten Wertschöpfungskette neue Ideen entwickeln wollen. Wir stellen jedoch fest, dass es im Moment schwierig ist, neue Projekte weiterzubringen. Aber sobald wieder mehr Raum und Möglichkeiten da sind, werden wir versuchen, genau solche neuen Netzwerke und Ansätze umzusetzen. Hier liegt die Chance in der Krise begründet, bestehende Dinge zu hinterfragen und neue Allianzen und Sichtweisen zu bilden.
Wie könnte unsere Bundesregierung Sie unterstützen, um diese Chancen in Taten umzusetzen?
Bei aller Kritik, die oft an der Politik geäußert wird, bin ich der Meinung, dass die Regierung uns bisher sehr gut durch die Krise gebracht hat. Auch wir als Unternehmen erleben eine starke Unterstützung und Hilfsbereitschaft der Regierung in Einzelfragen. Das Wichtigste, das die Regierung jetzt tun kann ist, den Bürgerinnen und Bürgern in Österreich eine klare und bessere Zuversicht zu geben, sodass man sich wieder traut, Geld zu investieren, etwa in einen Urlaub oder in Anschaffungen. Denn das tun wir nur, wenn wir die Zuversicht haben, dass es gut weitergeht und dass wir die Krise gemeinsam bewältigen werden. Die großen globalen Probleme kann die Österreichische Regierung nicht alleine lösen. Wir sehen das aktuell in der Automobilindustrie. Die Lieferkette ist so verzweigt, dass, wenn ein Rad nicht funktioniert, alles nicht funktioniert. Daher ist es aus meiner Sicht wichtig, dass sich die Regierung jetzt auf die Dinge konzentriert, die sie für Österreich lösen kann und da ist neben all den Maßnahmen, die schon getroffen wurden, Zuversicht sicherlich das Beste.
Über das Unternehmen
Mehr Informationen über Greiner finden Sie im CSR-Profil.
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