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Als Stimme verantwortungsvoll wirtschaftender Unternehmen in Österreich führt respACT Kurzinterviews mit Führungspersonen verschiedener Mitgliedsunternehmen durch. Sie sollen veranschaulichen, wie es nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen in der Coronakrise geht, wie sie mit der aktuellen Situation umgehen und welche Erwartungen sie an die Zeit danach haben.
Herr Reichmann, was bedeutet die sogenannte „Coronakrise“ für Dr. Oetker?
Die letzten Wochen haben auch Dr. Oetker vor große Herausforderungen gestellt. Glücklicherweise konnten die meisten Mitarbeiter aufgrund unserer guten IT-Infrastruktur auch im Home Office arbeiten. Ein Teil des Teams blieb – unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen – im Büro. Prägend war der Tag, an dem ich unseren Außendienst in Kurzarbeit schicken musste. Da wurde mir bewusst, dass es auch in unserem Unternehmen Bereiche gibt, in denen wir von einem Tag auf den anderen keine Arbeit mehr haben. In den Gesprächen mit den Mitarbeitern wurde die Angst um den Arbeitsplatz und den kleinen eigenen Wohlstand stark spürbar und die Verantwortung, die auch ich dafür trage. Seit Anfang Mai kann unser Außendienst seine Aufgaben im Handel wieder wahrnehmen.
Leider müssen auch wir im Bereich unseres Gastro-Angebotes schmerzliche Einbußen hinnehmen, die aber über die stark nachgefragten „Klassiker“ unseres Sortimentes sehr gut aufgefangen werden konnten, allen voran natürlich Backzutaten mit Germ oder Puddingpulver. Auch unsere Tiefkühl-Pizzen wurden in der Krise deutlich öfter gekauft. Die Erklärung liegt auf der Hand: Pizzen zählen zu den beliebtesten Gerichten des Landes und auch in Zeiten des Lock-Downs wollen wir nicht darauf verzichten. Außerdem sind sie ideal zum Bevorraten und schnell zubereitet, wenn man zwischen Home Office, Home Schooling und Kinderbetreuung mal wenig Zeit zum Kochen hat. Zuletzt hat sich die Nachfrage wieder ein wenig eingependelt.
Welche Lehre(n) ziehen Sie als Führungsperson aus der aktuellen Situation?
Ich selbst war in den Wochen vor dem Lock-Down auf Urlaub und habe übers Internet alle Informationen bezogen, bin dann selbst quasi noch am Strand in den internationalen Krisenstab unseres Unternehmens eingetreten. Da war schon interessant zu beobachten, wie so manche mediale Nachricht – zu reißerisch dargestellt – auch in der Wirtschaft Hysterie erzeugt hat und wie über den Globus in so einer Situation Eigendynamiken zu wirken beginnen, die dann zu großen Unsicherheiten führen. Und die manifestieren sich dann unmittelbar an Börsen und in politischen Entscheidungen, auch mit deutlich überzogenen Ausschlägen, die enorme Kollateralschäden mit sich bringen und einen Flächenbrand in der Weltwirtschaft bewirken. Vieles wurde im übertragenen Sinn von der Corona-Welle infiziert.
Welche Aspekte der Nachhaltigkeit haben für Dr. Oetker in der Coronakrise an Bedeutung gewonnen?
Es braucht eine neue Wertigkeit der Dinge. Wie wenig kostet ein Kleidungsstück, wie wenig kosten Lebensmittel. Der Konsument entscheidet über den Preis, welche Produkte in welcher Qualität gebraucht werden. Günstige Produktion bedeutet günstige Beschaffung, mit Druck auf die Rohstoffmärkte und auf die Bauern, die dann so produzieren müssen, dass sie der Umwelt bleibenden Schaden zufügen. Da greifen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt direkt ineinander und alle leiden, wenn es zum Ungleichgewicht kommt. Für die Zukunft heißt es daher hoffentlich: Gleichgewicht halten! Und das bedeutet auch, dass wir unser Wertesystem dahin anpassen müssen.
„Jede Krise bringt Chancen mit sich.“ Welche Chancen erkennen Sie für Ihr Unternehmen?
Wir haben gespürt, dass wir alle an einem Strang ziehen und im selben Boot sitzen. Und das bedeutet für mich auch die Anforderung an Führung, auch jetzt in der kommenden Zeit die Richtung des Bootes vorzugeben für jene, die unsicher sind.
Wir alle haben mehr Zeit zuhause verbracht, daher wurde auch viel mehr gekocht und gebacken. So können wir in der Krise einen durchaus positiven Aspekt entdecken: Wir freuen uns sehr, dass die Österreicher die Freude am Backen (wieder)entdeckt haben. Es scheint fast so, als ob fast jeder in Österreich in den letzten Wochen Brot selbst gebacken hat. Wir hoffen natürlich, dass so manche dem Backen und Selbermachen auch nach der Krise treu bleiben.
Wie könnte unsere Bundesregierung Sie unterstützen, um diese Chancen in Taten umzusetzen?
Keine Angaben
Über das Unternehmen
Mehr Informationen über Dr. Oetker finden Sie im CSR-Profil.
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