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Wie gelingt Transformation im ländlichen Raum – jenseits großer Programme oder politischer Vorgaben? Die Homebase St. Johann zeigt, wie Bürger*innenbeteiligung, soziale Innovation und Gemeinsinn konkret funktionieren können. Als gemeinnütziger Verein und offener Ideenraum entstand sie aus privater Initiative: unabhängig, werteorientiert und kompromisslos niedrigschwellig. Heute vernetzt sie engagierte Menschen, Unternehmen und Institutionen, um gemeinsam Lösungen für Zukunftsfragen zu entwickeln – von nachhaltiger Wirtschaft über soziale Teilhabe bis zu Bildung und Digitalisierung. Die Homebase macht sichtbar, was möglich ist, wenn Orte geschaffen werden, an denen Kreativität, Beteiligung und gesellschaftliche Verantwortung zusammenfinden.
Die Homebase St. Johann wurde Ende 2020 von mir und Andreas Franze mit lokalen Unternehmer:innen gegründet – als gemeinnütziger, kommunalpolitisch unabhängiger Verein. Ihr Herzstück ist ein frei zugänglicher Raum, den die Gründer bewusst „Offener Raum für die Gesellschaft“ nennen. Er steht allen zur Verfügung, die ihre Ideen einbringen, Menschen verbinden oder die Gemeinschaft stärken wollen.
Die Unabhängigkeit des Projekts schafft Handlungsspielräume: Ideen können schnell ausprobiert, prototypisch umgesetzt und weiterentwickelt werden. Genau diese „Probier-Mentalität“ ist zum Markenzeichen geworden – und zur Grundlage einer aktiven, lebendigen Community.
Die Homebase vernetzt engagierte Bürger*innen, regionale Betriebe, Vereine, Institutionen und Verwaltung. Ihr Ziel: gemeinschaftliches Wirken sichtbar machen und eine Kultur des Gemeinsinns im ländlichen Raum fördern.
Dazu zählt auch das kostenlose Bereitstellen der Räumlichkeiten für gemeinnützige oder zivilgesellschaftliche Aktivitäten – ein niederschwelliger Zugang, der Menschen ermutigt, Verantwortung zu übernehmen.
Rund 300 Veranstaltungen pro Jahr zeigen den Erfolg - Beispiele:
Die Homebase ist damit zu einem sozialen Knotenpunkt geworden, der Dialoge öffnet, Menschen zusammenbringt und Ideen in die Umsetzung begleitet.
Beteiligung, die wirkt
Über eine Ideenbox können Bürger*innen rund um die Uhr Vorschläge einbringen. Das Team unterstützt bei der Umsetzung – beratend, vernetzend, aktivierend.
„Die Homebase ist das, was du daraus machst“ – und genau das wird sichtbar: Jeder kann beitragen, jeder findet Platz.
Werte, die tragen: Offenheit, Inspiration, Irritation
Besonders prägend ist der Wert „Irritation“ – bewusst gewählt, weil die Homebase im ländlichen Raum Neues wagt, Routinen hinterfragt und gesellschaftliche Innovation anstößt.
Sie zeigt: Zukunft braucht Mut und Orte, an denen ungewohnte Ideen willkommen sind.
Starke Community, starke Wirkung
Mehr als 60 Vereinsmitglieder engagieren sich ehrenamtlich im Projekt – vom Vorstand bis zu aktiven Helfer*innen. Jede Person bringt sich so ein, wie sie es für richtig hält. „Hier kann ich sein, wie ich bin, ohne bewertet zu werden“, sagt eine Teilnehmerin – ein Satz, der den Geist der Homebase gut beschreibt.
Auch die jährliche Weihnachtswunsch-Aktion zeigt die soziale Wirkung: Rund 200 Wünsche von Menschen aus Pflegeheimen, Einrichtungen oder betreuten Wohnformen werden von Bürger*innen erfüllt. Die festlich verpackten Geschenke lösen jedes Jahr berührende Momente aus – ein Sinnbild für Gemeinschaft.
Sozialunternehmertum & partnerschaftliche Unterstützung
Die Homebase funktioniert, weil soziales Engagement und wirtschaftliche Verantwortung zusammenfinden. Unterstützer wie Carlo Chiavistrelli (Hanel Ingenieure / lokaler Unternehmer) ermöglichen es, dass Räumlichkeiten (120m2 Fläche) mitten im Ort kostengünstig genutzt werden können. Unternehmen, Vereine und Privatpersonen beteiligen sich zudem finanziell, ideell oder operativ – ein regionales Netzwerk aus Gönner*innen und Partner*innen.
Das Finanzierungsmodell basiert auf Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Sponsoring und dem „Pay what you want“-Prinzip bei Veranstaltungen. Die Einnahmen fließen vollständig zurück in soziale Aktivitäten oder Unterstützungsprojekte für Menschen in der Region.
Ein Prototyp mit Strahlkraft – und die Rolle der Gemeinsinn KG
Die Homebase St. Johann gilt für mich inzwischen als Prototyp für regionale Transformation, die durch Leidenschaft lebt und agil ist. Sie zeigt, wie ein Ort wirken kann, der Gemeinschaft ermöglicht, Kreativität beflügelt und gesellschaftliche Innovation fördert.
Die dieses Jahr gegründete Gemeinsinn KG wurde aus der Homebase heraus gegründet, um die gewonnene Erfahrung an andere Kommunen weiterzugeben: Community Building, Beteiligungsprozessen, sozialer Innovation und Ortsentwicklung. Ihr Ziel ist es, aus der Homebase ein „Modellraum für Gemeinsinn“ zu entwickeln – mit Wirkung über St. Johann in Tirol hinaus.
Die Homebase St. Johann zeigt, wie lebhaft Gemeinsinn im ländlichen Raum wirken kann. Als offener Ort für Beteiligung, Kreativität und gesellschaftliche Innovation verbindet sie Menschen, Organisationen und Ideen – und macht Zukunft gemeinsam gestaltbar. Die Homebase ist kein Projekt, sondern ein lebendiger Prototyp für regionale Transformation, die gerade im ländlichen Raum so wichtig ist. Sie lädt dazu ein, mitzuwirken, auszuprobieren und gesellschaftliche Verantwortung aktiv zu leben. Genau darin liegt ihre Stärke – und ihre Strahlkraft.
Als ein Kind im Format „Architektur für Kinder“ sagte: „Jeder Ort braucht eine Art Homebase“, war das für mich das bislang schönste und wertvollste Kompliment – und die beste Bestätigung, warum wir tun, was wir tun.
Thomas Brandtner ist Geschäftsführer der Gemeinsinn KG und Initiator der Homebase St. Johann. Mit seiner Expertise in Community Building, Beteiligungsprozessen und sozialer Innovation begleitet er Gemeinden, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Akteure bei der Gestaltung zukunftsfähiger Orte. Sein Fokus: Räume schaffen, in denen Gemeinsinn und Innovation im ländlichen Raum erlebbar werden.
Die Gemeinsinn KG entwickelt Beteiligungsprozesse, soziale Innovationen und regionale Zukunftsorte. Mit Fokus auf Community Building, Ortsentwicklung und Verwaltungsinnovation schafft sie Rahmenbedingungen für gemeinschaftliches Wirken. Mit der Homebase St. Johann wurde ein Prototyp für Gemeinsinn und Innovation im ländlichen Raum geschaffen.
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