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Um Verpackungsentwicklungen, Verpackungsentscheidungen und Verpackungsoptimierungen in Richtung einer Kreislaufwirtschaft zur erleichtern bzw. ein laufendes Monitoring der Verpackungsentwicklung zu gewährleisten, wurde an der FH Campus Wien, Fachbereich Verpackungs- und Ressourcenmanagement, ein Modell für die Bewertung der Nachhaltigkeit von Verpackung entwickelt. Das Modell stützt sich auf drei wesentliche Elemente: Die Circular Packaging Design Guideline, die Berechnung der Recyclingfähigkeit von Verpackung sowie eine ganzheitliche ökologische Bewertung.
Die Vorgaben der EU einer deutlichen Erhöhung der Recyclingquoten bei allen Verpackungsmaterialien von 65% bis 2025 und 70% ab 2030, 50% für Kunststoffverpackungen bis 2025 und 55% ab 2030, sowie eine Sammelquote von 90% für Kunststoffeinweggetränkeverpackungen ab 2025, einen Mindestrezyklatanteil für Kunststoffeinweggetränkeverpackungen von 30% ab 2025 und die Recyclingfähigkeit für alle Kunststoffverpackungen ab 2030 setzen neue Bewegungen in Gang. Bis 2025 möchte die EU 10 mio. Tonnen Recyclingkunststoffe rückgewinnen und einsetzen.
Damit diese Ziele erreicht werden können sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. Einerseits muss als Grundvoraussetzung das recyclinggerechte Design von Verpackung deutlich verbessert werden (Circular Packaging Design), um die Recyclingfähigkeit d.h. die Sortierbarkeit, Trennbarkeit und Verwertbarkeit von Verpackungsmaterialien zu verbessern und andererseits sind Investitionen in die Recycling - Infrastruktur zur Schaffung entsprechender Recycling - Kapazitäten notwendig. Weiter müssen neue Märkte und Einsatzfelder für Rezyklate erschlossen werden.
Initiativen zielen daher darauf ab, Stoff- und Produktkreisläufe der Verpackung zu schließen. Das Thema Kreislaufwirtschaft bzw. Circular Economy, wird von Gesetzgebern und internationalen Organisationen wie der Ellen MacArthur Foundation, intensiv vorangetrieben um einerseits die Ressourceneffizienz und Ressourcenabhängigkeit zu reduzieren und andererseits die ökologische Nachhaltigkeit von Produkten zu verbessern. Das im Juli 2018 in Kraft getretene EU Kreislaufwirtschaftspaket enthält Vorgaben zur Förderung der europaweiten Kreislaufführung von Rohstoffen und hat zur Änderung der EU Verpackungs- und Verpackungsabfallrichtline geführt. Im Fokus steht dabei die Erhöhung der Recyclingquoten aller Verpackungsmaterialien und die Ausweitung der erweiterten Herstellerverantwortung sowie die Einschränkung der Vermarktung einzelner Kunststoffartikel.
Circular Packaging Design Guideline
Die Circular Packaging Design Guideline ist eine Empfehlung für die Gestaltung recyclinggerechter Verpackungen. Das Ziel ist es, Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette, insbesondere VerpackungsentwicklerInnen, Informationen und Handlungsanleitungen für ein recyclingfähiges Design von Verpackungssystem zu geben. Die Guideline wird laufend aktualisiert und an Änderungen in der Sammel-, Sortier- und Recyclingtechnologie, ebenso wie an, in Zukunft neu auf den Markt kommenden Packstoffe angepasst.
Bei der Bewertung von Verpackung ist zu beachten, dass vor allem aufgrund der antagonistischen Problemstellung des Verpackungssystems und dessen Funktionen eine ganzheitliche Betrachtung für eine nachhaltige Produktentwicklung unumgänglich ist. Beispielsweise kann eine Verpackung optimal recyclingfähig gestaltet werden, wenn auf eine bestimmte Barriere verzichtet wird, dabei entsteht jedoch das Risiko eines frühzeitigen Produktverderbs und ebenso negative Umweltwirkung.
Recyclingfähigkeit ist dabei kein Selbstzweck, sondern ist nur unter dem Hintergrund einer ganzheitlichen ökologischen Optimierung sinnvoll. Untersuchungen der Zirkularität spielen bei dieser Art der ganzheitlichen ökologischen Bewertung ebenfalls eine große Rolle. Die Wiederverwendung einer Verpackung, die Recyclingfähigkeit und der Einsatz von Recyclaten haben Auswirkungen auf die Ergebnisse einer Untersuchung der Umweltwirkungen.
Neben der Bewertung der Recyclingfähigkeit sind daher Aussagen über die Nachhaltigkeit eines Verpackungssystems nur durch eine begleitende gesamtheitliche ökologische Bewertung der Verpackung möglich. Diese wird in Form einer Streamlined LCA durchgeführt. Dabei werden einige wesentliche Kennziffern der Ökobilanz erhoben. Diese Bewertung schließt neben einer Messung der direkten Umweltwirkungen, auch eine Erhebung der verpackungsbedingten Produktverluste und die Berechnung der Zirkularität der Verpackung mit ein.
Bei Interesse an der ganzheitlichen Bewertung Ihrer Verpackung können Sie gerne mit den Expertinnen und Experten des Fachbereichs in Kontakt treten:
Mag. Ernst Krottendorfer, PhD
FH Campus Wien
Fachbereich Verpackungs- und Ressourcenmanagement
Vienna Biocenter, Helmut-Qualtinger-Gasse 2 / Stiege 2 / 3.Stock
1030 Wien, Austria
T: +43 1 606 68 77-3576
ernst.krottendorfer@fh-campuswien.ac.at
www.fh-campuswien.ac.at/circulardesign
FH Campus Wien
Mit über 6.500 Studierenden ist die FH Campus Wien die größte Fachhochschule Österreichs. In den Departments Angewandte Pflegewissenschaft, Applied Life Sciences, Bauen und Gestalten, Gesundheitswissenschaften, Soziales, Technik sowie Verwaltung, Wirtschaft, Sicherheit, Politik steht ein Angebot von mehr als 60 Studien- und Lehrgängen in berufsbegleitender und Vollzeit-Form zur Auswahl.
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