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Als Stimme verantwortungsvoll wirtschaftender Unternehmen in Österreich führt respACT Kurzinterviews mit Führungspersonen verschiedener Mitgliedsunternehmen durch. Sie sollen veranschaulichen, wie es nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen in der Coronakrise geht, wie sie mit der aktuellen Situation umgehen und welche Erwartungen sie an die Zeit danach haben.
Herr Stern, was bedeutet die sogenannte „Coronakrise“ für Borealis?
Diese Krise ist auch für uns eine Bewährungsprobe. Unser etabliertes Sicherheitsdenken hat es uns allerdings vergleichsweise leicht gemacht, rasch Adaptierungen durchzuführen, wie etwa die Einführung von Fieberscannern, die wir zum Schutz unserer Mitarbeiter an mehreren Produktionsstätten installiert haben. Borealis ist grundsätzlich gut aufgestellt, um auch weiterhin ein starker Partner für seine Kunden und alle anderen Stakeholder zu bleiben. Als Unternehmen, das das Streben nach Innovation sozusagen in seiner DNA trägt, waren wir bei der Entwicklung innovativer Lösungen ganz vorne dabei: Wir haben etwa eine Technikumsanlage in Linz komplett umgestellt, um Gewebe für dringend benötigte Mund-Nasenschutz-Masken herzustellen.
Welche Lehre(n) ziehen Sie als Führungsperson aus der aktuellen Situation?
Bei der Zusammenarbeit im Team und als Führungskraft sind mir der persönliche Kontakt und ein wertschätzender Umgang besonders wichtig. Das Wir-Gefühl macht uns als Unternehmen erst stark. Die Krise hat meiner Meinung nach gezeigt, dass Abstimmung im Team, Information und Motivation auch mit Distanz gut funktionieren kann. Mir war es zum Beispiel wichtig, mich virtuell regelmäßig bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu melden und mich für ihren Einsatz zu bedanken. Unterstützt von meiner Familie haben wir zu Hause regelmäßig Videos gedreht und dann im Intranet veröffentlicht – das hat sehr gut funktioniert und ich freue mich noch immer über das gute Feedback!
Welche Aspekte der Nachhaltigkeit haben für Borealis in der Coronakrise an Bedeutung gewonnen?
Nachhaltigkeit bedeutet bei Borealis, das richtige Gleichgewicht zwischen den drei Ps: people, planet, profit zu finden. Diese Denkweise bestimmt unsere Entscheidungen auf jeder Ebene und gilt heute mehr denn je. Die Krise hat uns eines klar gemacht: Es sind immer die Menschen, die zählen, also unsere Mitarbeiter und ihre Familien, ebenso unsere Partner und unsere Kunden. Wir spüren natürlich die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und erwarten vor allem für das zweite Quartal ein herausforderndes Marktumfeld. Interessant ist aber, dass die Nachfrage nach unseren Produkten in einigen Bereichen wie Healthcare, Hygiene und Lebensmittelverpackungen durch die Coronakrise signifikant gestiegen ist. Der Betrieb lief zu jeder Zeit – auch während des Lockdowns – an allen unseren Standorten weiter, die Versorgung mit unseren Produkten war also sichergestellt. Damit wir trotz des ungewissen mittelfristigen Ausblicks finanziell weiterhin stark aufgestellt sind, hat Borealis ein Programm zur Stärkung seiner Widerstandsfähigkeit gestartet. Dieses konzentriert sich auf Kostensenkungen und die Reduktion von Investitionen und baut im Grunde auf bereits bestehenden Initiativen auf.
„Jede Krise bringt Chancen mit sich.“ Welche Chancen erkennen Sie für Ihr Unternehmen?
Durch die Krise dürfen wir unsere Ziele nicht aus den Augen verlieren, denn globale Herausforderungen wie der Klimawandel sind noch immer da. Wir bei Borealis verfolgen weiterhin das Ziel, unseren Energie-Fußabdruck durch größere Energieeffizienz und die Entwicklung innovativer Lösungen kontinuierlich zu verringern. Die Kreislaufwirtschaft ist eine Lösung, um CO2-Emissionen sowohl bei der Produktion von Kunststoffen als auch bei der Behandlung von Kunststoffabfällen zu senken. Die aktuelle Krise zeigt, wie wichtig unsere Produkte tatsächlich sind – nicht nur für zahlreiche Branchen, sondern auch für unsere Gesundheit und Sicherheit. Daher sehen wir die Krise als Chance, den Sektor zu stärken und die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.
Wie könnte unsere Bundesregierung Sie unterstützen, um diese Chancen in Taten umzusetzen?
Was es braucht, ist eine Gesetzgebung, die die Kreislaufwirtschaft fördert und Innovation zulässt. Freiwilligkeit allein wird hier zu wenig sein, Verbote sind aber meist nicht zielführend, im schlimmsten Fall verhindern sie sogar Innovation. Es braucht daher auch einen Schulterschluss der gesamten Industrie und der Wertschöpfungskette, um die Kreislaufwirtschaft erfolgreich voranzutreiben.
Über das Unternehmen
Mehr Informationen über Borealis finden Sie im CSR-Profil.
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