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Mit der Kreislaufwirtschaftsstrategie 2022 und Initiativen wie dem Reparaturbonus hat Österreich wichtige Schritte gesetzt. Die Recyclingquote für Verpackungen liegt laut EU-Daten bei 66 %, die Deponierungsrate bei lediglich 2 %. Beides sind Spitzenwerte im EU-Vergleich.
Gleichzeitig gibt es aber auch erhebliche Herausforderungen, denn die kommunale Abfallmenge liegt bei 803 kg pro Kopf (2022) und damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 515 kg. Dieser Wert umfasst nicht nur Haushaltsmüll wie Verpackungen oder Lebensmittelreste, sondern auch gewerbliche Abfälle aus Handel und Dienstleistungen, die der Definition „kommunaler Abfall“ entsprechen. Bau- und Produktionsabfälle sind separat noch deutlich umfangreicher und treiben den Gesamtressourcenverbrauch zusätzlich in die Höhe.
Um die Abfallmengen nachhaltig zu senken, sind Unternehmen gefordert, Design-for-Reuse und zirkuläre Geschäftsmodelle stärker umzusetzen – etwa durch längere Produktlebenszyklen, Rücknahme- und Reparaturservices sowie abfallarme Verpackungen. Über Mehrwegsysteme, klare Verbraucherinformationen und Anreize können sie zudem das Konsumverhalten positiv beeinflussen. Die bisher fehlende Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Ressourcennutzung unterstreicht, wie dringend systemische Lösungen erforderlich sind.
Das Netzwerk Natura 2000 deckt in Österreich 15,4 % der Landesfläche ab und liegt damit unter dem EU-Durchschnitt. Dennoch verschlechtert sich der Erhaltungszustand vieler Arten und Lebensräume weiter. Hier sind besonders Moore, Feuchtgebiete, Flüsse sowie artenreiche Grünlandlebensräume betroffen.
Kritische Punkte sind laut EU-Bericht zudem die illegalen Tötungen von Wölfen und Luchsen, das Fehlen konkreter Managementpläne und standortspezifischer Schutzziele sowie die uneinheitliche Umsetzung der Natura-2000-Vorgaben in den Bundesländern.
Damit rückt auch das Ziel der EU-Biodiversitätsstrategie, bis 2030 mindestens 30 % der Arten in einen günstigen Zustand zu bringen, in weite Ferne. Umso wichtiger wird die Rolle der Unternehmen: Sie sind ein entscheidender Hebel für den Wandel. Getrieben von ihrer Corporate Social Responsibility und dem Streben nach Resilienz erkennen immer mehr Unternehmen die strategische Bedeutung biologischer Vielfalt. Wer Biodiversitätsrisiken aktiv managt, stärkt nicht nur das eigene Nachhaltigkeitsprofil, sondern erhöht auch die langfristige Widerstandsfähigkeit gegenüber ökologischen und wirtschaftlichen Veränderungen.
Bei der Luftqualität schneidet Österreich positiv ab, doch neue Herausforderungen entstehen durch Mikroplastik und PFAS-Chemikalien. Die nationalen Aktionspläne sind ein wichtiger Schritt, deren konsequente Umsetzung jedoch entscheidend sein wird – auch für Unternehmen, die sich auf strengere EU-Regelungen vorbereiten müssen.
Österreich müsste laut Berechnungen der EU-Kommission jährlich rund 11,3 Milliarden Euro investieren, um zentrale Umweltziele wie Biodiversitätsschutz, Kreislaufwirtschaft sowie Wasser- und Luftqualität zu erreichen – ohne dabei bereits geplante Klimaschutzmaßnahmen einzurechnen. Derzeit fehlen davon etwa 2,9 Milliarden Euro pro Jahr. Diese Finanzierungslücke kann nur durch eine Kombination aus öffentlichen Mitteln, EU-Förderungen und privaten Investitionen geschlossen werden.
Parallel dazu führt die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich, weil der Zugang zu Gerichten für Umwelt-NGOs bislang als unzureichend gilt. Hintergrund ist, dass Organisationen in Österreich bestimmte umweltrelevante Entscheidungen nur eingeschränkt rechtlich anfechten können. Das ist ein möglicher Verstoß gegen das EU-Umweltrecht und die Aarhus-Konvention. Das Verfahren macht deutlich, dass neben finanziellen Investitionen auch verbesserte Governance-Strukturen und klare rechtliche Rahmenbedingungen erforderlich sind. Für Unternehmen bedeutet das einerseits mehr regulatorische Anforderungen, andererseits entstehen dadurch auch neue Markt- und Förderchancen im Bereich Nachhaltigkeit.
respACT begleitet Unternehmen dabei, Nachhaltigkeit praxisnah ins Kerngeschäft zu integrieren und bietet dafür vielfältige Angebote:
Diese Ressourcen unterstützen Unternehmen dabei, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig neue Marktchancen durch nachhaltige Innovation zu nutzen. In einem Umfeld, in dem gemeinsames Lernen und Netzwerken großgeschrieben wird.
Der EIR zeigt klar: Österreich ist gut aufgestellt, doch entscheidende Lücken bleiben. Insbesondere beim Biodiversitätsschutz und der Ressourcenschonung gibt es noch Aufholbedarf. Für Unternehmen bedeutet das eine Chance: Wer proaktiv handelt, kann nicht nur Risiken minimieren, sondern sich als Vorreiter für nachhaltiges Wirtschaften positionieren.
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