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Mit der Omnibus-Initiative und der „Stop the clock“-Richtlinie will die EU Unternehmen von bürokratischem Aufwand entlasten. Die zeitliche Verschiebung von Berichtspflichten wird vielerorts begrüßt. Doch was bedeutet weniger Regulierung für nachhaltiges Wirtschaften? Welche Rolle spielt Freiwilligkeit und wie kann Nachhaltigkeit als echter Wettbewerbsfaktor etabliert werden?
Diese Fragen standen im Zentrum einer respACT-Veranstaltung im Österreichischen Genossenschaftsverband (ÖGV), die in Kooperation mit der Volksbank Wien stattfand. Nach einer fachlichen Einführung von Monika Brom (Umweltbundesamt, EFRAG) diskutierten Sophie Valina (NÖM), Eva-Maria Meissl (EFS Consulting), Josef Baumüller (WU/TU Wien) und Alexander Boubal (Simacek) unter der Moderation von respACT über Chancen und Herausforderungen der Omnibus-Initiative.
Rund 50 Teilnehmer*innen nahmen an der Veranstaltung teil. Eine interaktive Umfrage zu Beginn machte die Spannbreite der Meinungen deutlich: Die Begriffe „Rückschritt“ und „Erleichterung“ dominierten. Es war ein Stimmungsbild, das sich auch in der Paneldiskussion widerspiegelte.
Ein zentraler Punkt der Diskussion: Nachhaltigkeit wird von vielen Unternehmen bereits als strategische Notwendigkeit und nicht bloß als gesetzliche Pflicht verstanden. So etwa bei NÖM, das aufgrund der engen Verbindung zum Agrarsektor besonders stark vom Klimawandel betroffen ist, oder bei Simacek, wo Nachhaltigkeit tief in der Unternehmenskultur verankert ist.
Einigkeit herrschte darüber, dass enge Partnerschaften – insbesondere mit regionalen Lieferant*innen – sowie transparente Kommunikation zentrale Hebel für nachhaltiges Wirtschaften sind. Zugleich braucht es verlässliche Systeme und Datenstrukturen, um diese Zusammenarbeit effektiv zu gestalten.
Skepsis äußerten die Diskussionsteilnehmenden gegenüber der Idee, mit der Omnibus-Initiative ein völlig neues Berichtssystem aufzubauen, anstatt bestehende freiwillige Modelle weiterzuentwickeln. Dies würde zusätzlichen Aufwand verursachen und besonders kleinen und mittleren Unternehmen den Einstieg erschweren. Gleichzeitig wurde betont, dass viele Betriebe gerade durch gesetzliche Vorgaben – etwa zur Wesentlichkeitsanalyse – wichtige Nachhaltigkeitsprozesse überhaupt erst angestoßen haben.
Der Konsens: Nachhaltigkeit darf nicht als bürokratische Last verstanden werden. Sie muss als strategisches Instrument und integraler Bestandteil unternehmerischen Handelns etabliert werden. Dafür braucht es realistische Einstiegshürden, klare Erwartungen und einen verlässlichen politischen Rahmen. Anstelle eines Rückbaus braucht es Unterstützung und Motivation. Denn nur so kann Nachhaltigkeit als echter Wettbewerbsvorteil wirken.
Ein herzlicher Dank gilt der Industriellenvereinigung (IV) und der Volksbank Wien für die wertvolle Kooperation – auch im Rahmen der Nachhaltigkeitsbroschüre.
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