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Als Stimme verantwortungsvoll wirtschaftender Unternehmen in Österreich führt respACT Kurzinterviews mit Führungspersonen verschiedener Mitgliedsunternehmen durch. Sie sollen veranschaulichen, wie es nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen in der Coronakrise geht, wie sie mit der aktuellen Situation umgehen und welche Erwartungen sie an die Zeit danach haben.
Herr Schübel, was bedeutet die sogenannte „Coronakrise“ für TEEKANNE?
TEEKANNE hat seit der Unternehmensgründung 1882 schon viele Krisen durchlebt und sich immer an den Grundwerten orientiert.
Im Kern waren bei der Corona-Krise unser partnerschaftliches Miteinander, Qualitätsbewusstsein und die Fähigkeit zur kontinuierlichen Erneuerung wieder einmal Erfolgsbausteine. Priorität hatte aber in erster Linie die Gesundheit aller Mitarbeiter/Innen und die Aufrechterhaltung der Produktion sicher zu stellen. Als Hersteller von Qualitäts-Lebensmitteln waren wir auch vor der Krise an strengste Hygienemaßnahmen gewohnt und mussten niemanden neu schulen. Ein glücklicher Umstand war sicher, dass wir vor einem Jahr ein neues Tool für digitale Arbeitsplätze und -prozesse international ausgerollt hatten und so der Übergang ins Homeoffice reibungslos funktionierte. Man muss aber auch mit viel Demut betonen, dass wir bei TEEKANNE in der Krise keine Nachfrageprobleme hatten und so relativ gesehen ruhig handeln konnten. Ich weiß aus anderen Branchen, was es bedeutet, wenn man plötzlich keine Umsätze mehr machen kann.
Welche Lehre(n) ziehen Sie als Führungsperson aus der aktuellen Situation?
Es hat sich ausgezahlt, dass wir im Familienunternehmen einen guten und kurzen Draht zu den Gesellschaftern haben und als Unternehmen relativ unabhängig sind. Entscheidend war, dass wir eine tagesaktuelle Kommunikation mit allen Stakeholdern „wer tut was warum“ gepflegt haben. Als Führungsperson muss man in der Krise schneller und klarer Entscheidungen treffen, auch wenn diese unangenehm sind.
Strategisch gesehen werden sich durch die Krise viele Dinge ändern. Lieferketten werden verkürzt, Abhängigkeiten von Lieferanten reduziert und Wertschöpfung ins Unternehmen zurück verlagert. Unsere langfristige Strategie „nach der Ernte der Rohwaren alles aus einer Hand“ ist in dieser Krise ein existenzieller Vorteil. Ich fühle mich zutiefst bestätigt in diese Strategie, unsere Wertschöpfungstiefe weiter zu investieren. Wichtigste Lehre für mich, war, dass man nicht genug mit allen kommunizieren kann. Die Solidarität bei der Teekanne hat mich wirklich tief berührt.
Welche Aspekte der Nachhaltigkeit haben für TEEKANNE in der Coronakrise an Bedeutung gewonnen?
Nachhaltigkeit war im Rahmen unserer Strategie ein Schlüsselfaktor. Nachhaltigere Rohwaren und Energieträger wurden in der Krise glaubwürdiger und für alle akzeptierter, aber auch schwerer zu bekommen. Hier keine Kompromisse in der Qualität einzugehen und trotzdem lieferfähig zu bleiben beruhte auf großem Commitment aller. Auch die Verantwortung und der persönliche Kontakt mit unseren Lieferanten im Ursprung war wichtig und das wechselseitige Vertrauen in der Krise wird sich auszahlen. Der wichtigste Punkt der Nachhaltigkeitsstrategie war aber als Arbeitgeber das Wohlergehen unserer Mitarbeiter vor die Ertragsperspektive zu setzen. Auch das wird das Unternehmen langfristig stärken.
„Jede Krise bringt Chancen mit sich.“ Welche Chancen erkennen Sie für Ihr Unternehmen?
Viele unserer Konsumenten hatten Angst um ihre Gesundheit und haben in der Krise den Wert für hochwertige Lebensmittel und natürliche Rohstoffe gelernt neu wertzuschätzen. Tee war und ist hier eine einfache Form sich besser und bewusster zu ernähren. Das wird nachhaltig bleiben und unsere Sortimentsaktivitäten in Richtung Natürlichkeit und Bio beschleunigen. Die Akzeptanz für digitales Arbeiten und die positive Erfahrung in der Krise länderübergreifend anderen vertrauen zu müssen werden TEEKANNE schneller, vernetzter und agiler machen. Ich denke auch, dass wir uns gegenüber unseren Handelspartnern als verlässlicher Lieferant erwiesen haben und so künftig mehr über Werte in der Markenführung und weniger über den Preis alleine sprechen werden.
Wie könnte unsere Bundesregierung Sie unterstützen, um diese Chancen in Taten umzusetzen?
In Deutschland gibt es aktuell eine Initiative von knapp 70 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, die sich zusammengeschlossen haben. Sie fordern die Maßnahmen zur Wiederbelebung der Wirtschaft nach Corona eng mit dem Klimaschutz, dem von der EU geplanten Green Deal zu verbinden.
Dieser Forderung schließe ich mich persönlich und in meiner Rolle als CEO an und erwarte mir das auch von der österreichischen Bundesregierung, wie von der EU insgesamt. Nur wenn wir daran festhalten, werden wir die Chancen auch langfristig nutzen können.
Über das Unternehmen
Mehr Informationen über TEEKANNE finden Sie im CSR-Profil.
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