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respACT startete im Sommer 2020 in Hinblick auf die respACT-Arbeitskreise und auf den CSR-Tag 2020 die News-Serie rund um „Klimaschutz“. Ziel der Serie war, für das Thema zu sensibilisieren und anhand von Beiträgen von respACT-Mitgliedern sowie weiteren AkteurInnen aus verschiedenen Perspektiven zu zeigen, welche Herausforderungen und Chancen von aktivem Klimaschutz ausgehen.
Es ist erstaunlich: Denn obwohl die Resultate einer aktuellen PwC-Umfrage unter 73 österreichischen UnternehmensvertreterInnen verdeutlichen, dass heimische Manager die Notwendigkeit von klimarelevanten Maßnahmen klar erkennen, fehlt es an Impulsen und Handlungen - diese sehen sie nämlich vor allem in der Verantwortung des Gesetzgebers. So begrüßen die befragten Führungskräfte etwa mit großer Übereinstimmung die Kopplung von staatlichen Corona-Hilfsleistungen an klimawirksame Maßnahmen, während tatsächliche Investitionen der Unternehmen aber noch auf sich warten lassen.
Ein Zögern bei klimawirksamen Investitionen
Ein Revival der Regionalität dank Corona-Pandemie? Leider nein. Nur 11 Prozent gaben an, künftig verstärkt auf regionale Lieferanten setzen zu wollen, lediglich 7 Prozent möchten sich mehr auf lokale Absatzmärkte konzentrieren.
Ähnliches Zögern hinsichtlich unmittelbar klimawirksamer Maßnahmen: Während immerhin rund ein Viertel der befragten Führungskräfte Klima-Investitionen in Sachen Fuhrpark planen, wollen nur 13 Prozent in die Energieeffizienz von Gebäuden investieren und nur 11 Prozent veraltete CO2-intensive Anlagen abstoßen bzw. verbessern.
Auch Investitionen in energieeffiziente Gebäude dürften durch die COVID-19-Pandemie keinen Aufschwung erfahren.
Kaum ein Lerneffekt für die nächste Krise
Besonders überraschend: 58 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie die Herausforderungen der Klimakrise größer oder viel größer als jene von COVID-19 einschätzen, aber nur 11 bzw. 16 Prozent kündigten eine stärkere Integration von ESG-Aspekten in das Risikomanagementsystem bzw. Lieferkettenmanagement an. Man würde fast meinen, dass die Manager von heute nicht aus der Krise von gestern gelernt haben.
Aber grundsätzlich hohes Klimabewusstsein unter Managern
Auch wenn die Führungskräfte selbst noch mit Maßnahmen hadern, sind doch 89 Prozent der Meinung, dass die Investitionen der öffentlichen Hand zur Unterstützung der Unternehmen auch gleichzeitig der Klimakrise begegnen bzw. den Green Deal der EU unterstützen sollten. Vor allem die Infrastruktur für erneuerbare Energien sollte gefördert werden (81 Prozent). Je rund zwei Drittel der Manager sprach sich zudem unterstützend für Maßnahmen zur Gebäudesanierung und Reduktion von Emissionen im Verkehr aus. Die Entwicklung von Technologien zur Dekarbonisierung der Industrie sowie Land- und Forstwirtschaft waren 57 Prozent ein Anliegen.
Auch forderten 81 Prozent der Führungskräfte, dass Unternehmen, die Corona-Staatshilfen in Anspruch nehmen, sich im Gegenzug auch zu Österreichs Klimazielen bekennen müssen. 57 Prozent sprachen sich sogar für verbindliche THG-Reduktionsziele aus.
Was bleibt also?
Ein Erich Kästner-Zitat lautet: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Selten traf dieses Sprichwort so gut zu. Die große Mehrheit erkennt die Wichtigkeit von Maßnahmen, aber nur ein verschwindend geringer Anteil der Unternehmen setzt diese um.
Anstatt zu handeln, sehen sich heimische Manager in wartender Position und zögern, solange der Gesetzgeber keine klaren Vorgaben und Impulse setzt oder Förderprogramme beschließt.
Vorschläge für UnternehmerInnen - wie können Sie jetzt richtig handeln?
Quelle: Sustainability Blitzumfrage © 2020 PwC. Alle Rechte vorbehalten.
Hinweis zur Umfrage
Bei der im Juli 2020 durchgeführten, qualitativen Umfrage nahmen 73 österreichische UnternehmensvertreterInnen, zwei Drittel davon auf Management- und Vorstandsebene, teil. Etwa die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen nahm staatliche Unterstützungsangebote wie die Kurzarbeit in Anspruch. 64 Prozent der teilnehmenden Unternehmen beschäftigen über 1.000 MitarbeiterInnen.
Über die Autorin
Birgit Haberl-Arkhurst ist Managerin für Sustainability Services bei PwC Österreich und betreut eine Vielzahl ATX-notierter und weiterer international tätiger Unternehmen in den Bereichen Nachhaltigkeits- und Klimastrategie sowie Steuerung und Berichterstattung nichtfinanzieller Themen.
Über das Unternehmen
Vertrauen in der Gesellschaft aufbauen und wichtige Probleme lösen – das sehen wir bei PwC als unsere Aufgabe. Wir sind ein Netzwerk von Mitgliedsunternehmen in 157 Ländern. Mehr als 284.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erbringen weltweit qualitativ hochwertige Leistungen im Bereich Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung und Unternehmensberatung. Sagen Sie uns, was für Sie von Wert ist.
CSR-Tag 2020
Der CSR-Tag fand unter dem Motto „Grünes Licht für die Wirtschaft - Zukunftsfähig mit Klimaschutz“ am 21. & 22. Oktober online statt. Über 30 internationale und nationale ExpertInnen aus Theorie und Praxis machten unternehmerischen Klimaschutz anhand inspirierender Fallbeispiele und Projekte greifbar. Mehr Informationen finden Sie unter www.csrtag2020.com.
respACT-Arbeitskreise
Die respACT-Arbeitskreise, die sich 2020 unter dem Motto #ThinkTank aus unterschiedlichen Perspektiven dem Thema Klimaschutz widmen, werden mit freundlicher Unterstützung des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort umgesetzt.
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