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Vom 31. März bis 3. April 2025 versammelten sich über 700 Nachhaltigkeitsverantwortliche führender Unternehmen in Montreux zum bislang größten Liaison Delegate-Meeting des WBCSD. Mit Vertreter*innen aus 187 Mitgliedsunternehmen, der bislang stärksten Beteiligung aus den USA und über 50 Teilnehmenden aus China markierte das Treffen einen neuen Meilenstein für das Netzwerk. Im Fokus standen zentrale Themen nachhaltigen Wirtschaftens – darunter Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und soziale Gerechtigkeit – sowie die Schlüsselrolle von Unternehmen bei der Beschleunigung des nachhaltigen Wandels inmitten einer zunehmend komplexen globalen Realität.
ESG-Berichterstattung und politische Kooperation
Zum Auftakt standen die standardisierte ESG-Berichterstattung und die stärkere Verzahnung von Wirtschaft und Politik im Mittelpunkt. Ziel ist es, nachhaltige Infrastrukturen, zirkuläre Wirtschaftsmodelle und resiliente Lieferketten systematisch zu fördern. Peter Bakker, Präsident und CEO des WBCSD, betonte die Dringlichkeit, die drei zentralen Herausforderungen unserer Zeit – Klimawandel, Naturverlust und soziale Ungleichheit -ganzheitlich anzugehen.
Systemischer Wandel als Schlüssel zur Transformation
In den Diskussionen wurde deutlich, dass ein systemischer Wandel notwendig ist: Unternehmen müssen Klimaschutz, Biodiversität und soziale Gerechtigkeit nicht isoliert, sondern integriert betrachten. Dabei wurde die Bedeutung transformativer Partnerschaften betont. Gleichzeitig wurde unterstrichen, dass nachhaltige Geschäftsmodelle und innovative Technologien nicht nur zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen, sondern auch neue Märkte und Wachstumschancen eröffnen.
Um Vertrauen zu stärken und Fortschritte sichtbar zu machen, setzen Unternehmen zunehmend auf transparente KPIs. Gleichzeitig gewinnt die Qualifizierung von Mitarbeitenden an Relevanz: Laut WBCSD fehlen 94 % der Unternehmen die nötigen Kompetenzen, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Die gezielte Weiterbildung über alle Funktions- und Führungsebenen hinweg wird damit zum entscheidenden Erfolgsfaktor.
Nachhaltigkeitsdaten als Grundlage für unternehmerische Entscheidungen
Ein zentraler Fokus lag auf der Integration von Nachhaltigkeitsdaten in Entscheidungsprozesse und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Förderung effizienter, klimafreundlicher Wertschöpfung. WBCSD-Mitglieder berichteten von praktischen Anwendungen, diskutierten Herausforderungen und betonten die Bedeutung sektorübergreifender Zusammenarbeit. Ein weiterer Schwerpunkt war die Mobilisierung von Finanzmitteln für kurzfristige Klimaschutzmaßnahmen – insbesondere zur Finanzierung des Netto-Null-Übergangs im Gebäudesektor, der für rund 40 % der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich ist. Vertreter von HSBC, WWF, Holcim und Arup lieferten hierzu wichtige Impulse.
Dekarbonisierung mit System: Branchenübergreifende Modelle und Praxisbeispiele
Auch die Dekarbonisierung industrieller und kommerzieller Sektoren wurde als dringend notwendig hervorgehoben, wird jedoch häufig durch hohe Kosten, mangelnde Infrastruktur und unzureichende politische Rahmenbedingungen gebremst. Das Industrial Transformation Pathway (ITP) begegnet diesen Herausforderungen mit einem ganzheitlichen, sektorübergreifenden Ansatz entlang der Wertschöpfungskette – insbesondere in den Bereichen Energie, Mobilität und Bauwesen.
Vorgestellt wurden unter anderem Pilotprojekte zur Dekarbonisierung industrieller Wärme, digitalisierte Nachfragebündelung für saubere Transportlösungen sowie die Kombination von Gebäudewartung und energetischer Sanierung. Maersk, BASF und Arcadis präsentierten hierzu praxisnahe Beispiele und diskutierten Kooperationsmöglichkeiten zur Umsetzung kosteneffizienter Klimaschutzmaßnahmen.
Auszeichnung für weibliche Führungskräfte im Wandel
Ein besonderes Highlight war zudem die Verleihung der Leading Women Awards 2025. Mit dieser Auszeichnung würdigt der WBCSD herausragende weibliche Führungspersönlichkeiten, die maßgeblich zur nachhaltigen Transformation in der Wirtschaft beitragen. In diesem Jahr wurden fünf inspirierende Frauen aus unterschiedlichen Branchen geehrt, die mit ihrem Engagement und ihrer Expertise wegweisende Impulse für mehr Nachhaltigkeit in ihren Unternehmen setzen.
Über das Liaison Delegate Meeting
Das Liaison Delegate Meeting (LDM) ist eines der wichtigsten jährlichen Treffen des WBCSD. Es bringt Nachhaltigkeitsexpert*innen und Führungskräfte aus der globalen Wirtschaft zusammen, um zentrale Herausforderungen und Chancen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft zu diskutieren.
Weitere Informationen zum LDM 2025 und den wichtigsten Erkenntnissen aus den einzelnen Sessions finden Sie auf der WBCSD-Website.
respACT: Österreichs Stimme im globalen Nachhaltigkeitsdialog
Als offizielle österreichische Vertretung im WBCSD Global Network und Partner von CSR Europe ist respACT – austrian business council for sustainable development aktiv in die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsagenda eingebunden. Mit über 450 Mitgliedsunternehmen stärkt respACT nachhaltiges Wirtschaften in Österreich und fördert den internationalen Wissensaustausch.
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