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Als Stimme verantwortungsvoll wirtschaftender Unternehmen in Österreich führt respACT Kurzinterviews mit Führungspersonen verschiedener Mitgliedsunternehmen durch. Sie sollen veranschaulichen, wie es nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen in der Coronakrise geht, wie sie mit der aktuellen Situation umgehen und welche Erwartungen sie an die Zeit danach haben.
Herr Reimoser, was bedeutet die sogenannte „Coronakrise“ für EY?
Wir haben, wie die meisten Unternehmen, in kürzester Zeit unseren Arbeitsalltag umgestellt. Bereits im Jänner haben wir den Krisenstab aktiviert und mit 16. März unseren Betrieb, mit wenigen Ausnahmen, auf Telearbeit umgestellt. Als global stark vernetzte Organisation, bei der länderübergreifende Teams für Kundenprojekte Normalität sind, haben wir schon lange sehr gute Erfahrungen mit Remote-Arbeit gemacht. Wir haben schon früh die Digitalisierung unserer Organisation vorangetrieben und sind so technisch sehr gut gerüstet. Allerdings ist dieses Ausmaß natürlich auch für uns neu, aber die Teams haben es sehr gut umgesetzt und sind auch in der virtuellen Kollaboration sehr agil. Jetzt geht es darum, mit größter Bedachtnahme auf den Schutz der Gesundheit wieder vermehrt in den Büros zu arbeiten und eine gute Mischung zwischen Präsenz und Telearbeit zu finden.
Welche Lehre(n) ziehen Sie als Führungsperson aus der aktuellen Situation?
Erstens hat mir die Krise vor Augen geführt, wie groß die Verantwortung für unsere über 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist. Jetzt geht es um die bestmögliche Arbeitsplatzsicherung und damit in manchen Fällen auch um die Sicherung von Existenzen und um den Schutz der Gesundheit. Zweitens hat sie mir gezeigt, wie entscheidend technologische und geistige Flexibilität sind, um eine Krise gut meistern zu können. Und drittens, wie wichtig eine gute Unternehmenskultur ist – denn dann sind die Teams bereit, an einem Strang zu ziehen.
Welche Aspekte der Nachhaltigkeit haben für EY in der Coronakrise an Bedeutung gewonnen?
Soziale Nachhaltigkeit mit Fokus auf Zufriedenheit und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden war immer schon ein zentrales Thema für uns und hat in dieser Zeit eine neue Dimension bekommen: Die Umstellung auf virtuelle Zusammenarbeit war ein wichtiger Prüfstein hinsichtlich Motivation und Teamgeist – ich bin sehr stolz darauf, dass es so gut funktioniert. Oberste Priorität haben das Wohlbefinden und der Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeitenden.
Ein weiteres wichtiges Thema, das jetzt stark in den Mittelpunkt gerückt ist, sind Reisen. Auch wenn der persönliche Kontakt durch kein Videokonferenz- und Kommunikationstool zu ersetzen ist, haben wir gemerkt, dass auch über diesen Weg sehr effiziente und gute Meetings möglich sind. Ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft mehr hinterfragen, welche Geschäftsreisen notwendig sind und wo das virtuelle Zusammentreffen auch aus Zeiteffizienz- und Umweltaspekten besser ist.
Darüber hinaus wurde durch die Coronakrise auch deutlich, wie schwerwiegend und kurzfristig die Auswirkungen von Nachhaltigkeitsrisiken sein können. Deshalb werden wir nun verstärkt Unternehmen unterstützen, Nachhaltigkeitsthemen strategisch zu integrieren, um in Zukunft – Stichwort Klimakrise – besser gewappnet zu sein.
Außerdem ist auch wirtschaftliche Nachhaltigkeit ganz zentral. Die Krise zeigt, wie wichtig ökonomisch nachhaltiges Agieren ist. Ich bin mir sicher, dass jene Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgehen werden, die bereits in der Vergangenheit ihren Fokus auf die Erreichung langfristiger Ziele gesetzt haben.
„Jede Krise bringt Chancen mit sich.“ Welche Chancen erkennen Sie für Ihr Unternehmen?
Für uns sind Themen wie Agilität, Innovation und Digitalisierung immer schon sehr wichtig. Die Coronakrise war eine Belastungsprobe unserer Leistungsfähigkeit bei diesen Themen. Die Umstellung hat reibungslos funktioniert, doch wir haben auch sehr viele wertvolle Erkenntnisse gewonnen und Verbesserungspotenzial gefunden.
Auf der Kundenseite haben wir gesehen, wie viel Mehrwert und Potenzial in unserer Multidisziplinarität steckt. Wir haben innerhalb kürzester Zeit bereichsübergreifende Taskforces gebildet, um die österreichischen Unternehmen bei akuten Themen wie Sicherung der Liquidität oder Änderung von Lieferketten unter Berücksichtigung strategischer, steuerlicher, rechtlicher und technologischer Aspekte zu beraten.
Wie könnte unsere Bundesregierung Sie unterstützen, um diese Chancen in Taten umzusetzen?
Um den Neustart in Österreich zu schaffen, sind drei Themen zentral: Verhinderung der weiteren Ausbreitung des Virus, kurzfristige Unterstützungsmaßnahmen für Unternehmen und Impulse für die Wirtschaft.
Die Voraussetzungen am Wirtschaftsstandort Österreich sind gut, wie auch eine aktuelle EY- Studie zu Investitionsprojekten in Europa zeigt. Eines der Ergebnisse ist, dass die Attraktivität von Österreich und die ausländischen Direktinvestitionen 2019 auf ein Rekordniveau gestiegen sind. Doch jetzt gab es eine Vollbremsung. Umso wichtiger ist es, an die positive Ausgangsbasis von 2019 anzuknüpfen. Ein erfolgreicher Schulterschluss zwischen Politik und Wirtschaft ist dafür die Voraussetzung.
Über das Unternehmen
Mehr Informationen über EY Österreich finden Sie im CSR-Profil.
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