Newsletter
Erhalten Sie monatlich Informationen über aktuelle Themen und laufende Aktivitäten. Zusätzlich ist eine Auswahl von Themenschwerpunkten optional möglich. Sie werden jedenfalls zum allgemeinen Newsletter angemeldet.


Dieses Mal kommt unser Vorstandsmitglied Simon Meinschad zu Wort, der als Geschäftsführer der hollu Systemhygiene GmbH seit vielen Jahren eine treibende Kraft in Sachen Nachhaltigkeit ist.
Im Interview spricht der Landeskoordinator für Tirol über die Relevanz der Sustainable Development Goals, darüber, wie positive Transformation in Unternehmen gelingen kann, und über die zunehmende Bedeutung der Berichtspflicht.
1. Für welches Thema im Bereich Nachhaltigkeit brennen Sie besonders?
„Unser Anspruch bei hollu ist es, wirtschaftlichen Erfolg mit sozial-ökologischer Verantwortung zu verbinden und nachhaltige Entwicklung auf allen Ebenen des Unternehmens zu fördern. Wir verstehen uns nicht nur als Betrieb, sondern als aktiven Teil der Gemeinschaft. Als Unternehmen tragen wir gesellschaftliche Verantwortung und wollen einen positiven Beitrag für die Menschen in unserer Region leisten. Deshalb brenne ich seit Jahren für die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die Sustainable Development Goals, kurz SDGs. Schon als ich das erste Mal davon gehört habe, war mir klar: Das wird unser hollu Weg. Und so haben wir die 17 SDGs 2018 als eines der ersten Unternehmen Tirols vollständig in die eigene Strategie integriert. Damit sind neben den ökologischen Standards auch Diversität, Inklusion und Gleichstellung fester Bestandteil in unserem Unternehmensalltag.“
2. Warum führt Ihrer Meinung nach kein Weg an nachhaltigem Wirtschaften vorbei?
„Man muss ja nur die täglichen Nachrichten verfolgen. Der Klimawandel sorgt weltweit für Wetterextreme, die auch direkt vor unserer Haustür spürbar sind. Übertriebene Hitze im Sommer, schlimme Gewitter, Stürme und Überschwemmungen. Es ist längst nicht mehr fünf vor zwölf, sondern fünf nach zwölf – wir müssen handeln. Gerade Unternehmen haben eine große Hebelwirkung. Produktionsstandards, Lieferketten, Unternehmenskultur – es gibt so viele Bereiche, in denen eine nachhaltige Strategie große und großartige Veränderungen bewirkt. Meine Erfahrung zeigt, dass Mitarbeitende von heute einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen wollen. Ich bin mir sicher, verantwortungsbewusstes Wirtschaften ist die Zukunft.“
3. Wie kann man Unternehmen für eine Umstellung auf nachhaltiges Wirtschaften sensibilisieren?
„Mit gutem Beispiel vorangehen, sich mit anderen austauschen, gemeinsame Initiativen bilden, aktives Networking im Sinne nachhaltiger Entwicklung betreiben. Eine positive Transformation im Unternehmen ist nur möglich, wenn alle Mitarbeitenden verstehen, worum es geht und miteinander an einem Strang ziehen. Deshalb bin ich so überzeugt von den SDGs, da diese 17 Ziele verständlich sind und somit von allen unterstützt werden können.“
4. Welche nachhaltigen Wirtschaftsinitiativen aus Ihrer Region dienen als erfolgreiches Vorbild?
„Das allgemeine Bewusstsein für Umwelt und Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren enorm gestiegen und zahlreiche Unternehmen unserer Region leben eine verantwortungsbewusste Strategie. Mit diesen Unternehmen haben wir uns zusammengeschlossen und den Wirtschaftsförderungsverein sal.z.i. gegründet. Unser Ziel ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, von denen Unternehmen und Menschen gleichermaßen profitieren. Damit sichern wir nicht nur Arbeitsplätze, sondern tragen auch dazu bei, die hohe Lebensqualität in unserer Region Zirl-Inzing langfristig zu erhalten. Wir sind überzeugt: Gemeinsam können wir mehr bewegen und einen Lebensraum gestalten, der Perspektiven für alle bietet.“
5. Mit welcher Botschaft würden Sie ein Unternehmen für nachhaltiges Wirtschaften gewinnen?
„Es ist einfach ein gutes Gefühl wirtschaftlichen Erfolg mit Mensch und Umwelt in Einklang zu bringen. Alles andere ist nicht mehr zeitgemäß. Bei hollu folgen wir gemeinsam der Vision von einer besseren Welt. Wir wollen aktiv dazu beitragen, die Erde für die nächsten Generationen zu bewahren, verantwortungsvoll mit den Ressourcen umzugehen und die Grundlagen für eine lebenswerte Zukunft zu schaffen. Das treibt uns an. Mein Tipp: Bei der Erarbeitung einer gemeinsamen Nachhaltigkeitsstrategie können sich alle Mitarbeitenden mit einbringen, ihre Ideen und Anregungen beisteuern. Das ist ein unheimlich spannender, gemeinschaftlicher, inspirierender und verbindender Prozess. Und dann geht’s darum, aus den Zielen ganz konkrete Maßnahmen abzuleiten und somit die Strategie im Alltag zu leben. Die SDGs bieten eine sehr gute Orientierung.“
6. Wo sehen Sie die größten Fortschritte im Bereich nachhaltiges Wirtschaften, und wo gibt es noch Handlungsbedarf?
„Ich halte die ESG-Grundsätze und Reporting-Pflicht für sehr sinnvoll, da sie Unternehmen dazu auffordern, sich ganz konkret und nachhaltig mit ihrer ökosozialen Verantwortung zu befassen. Vor allem schaffen sie die Basis zur Vergleichbarkeit. Hier sehe ich einen entscheidenden Hebel, um die Transformation wirklich voranzubringen und große Veränderungen in Gang zu setzen. Wir Unternehmen können Großes bewirken und die Berichtspflicht sorgt dafür, dass Worten und Strategien auch Taten folgen. Natürlich ist der Mehraufwand, gerade bei der Ersterstellung, nicht ohne. Aber irgendwie muss gestartet werden. Wichtig ist, dass die Europäische Union dafür sorgt, dass für Importe dieselben Spielregeln gelten, denn nur so hat Europa als Wirtschafts- und Industriestandort Zukunft.“
7. Was hat Sie dazu motiviert, sich als Landeskoordinator für die Themen von respACT einzusetzen?
„Ich bin ein leidenschaftlicher Networker und Zukunftsgestalter und glaube daran, dass man gemeinsam Großes bewegen kann. Als Landeskoordinator für Tirol habe ich die Möglichkeit, Gleichgesinnte bei Network-Events zu vernetzen, Kooperationen zu fördern sowie das Thema mit anderen Unternehmer*innen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten und voranzutreiben. Ich kann in meiner Funktion respACT – Österreichs führende Unternehmensplattform für verantwortungsvolles Wirtschaften – bekannter machen und andere Menschen und Unternehmen inspirieren. Das motiviert mich jeden Tag aufs Neue.“
Newsletter
Erhalten Sie monatlich Informationen über aktuelle Themen und laufende Aktivitäten. Zusätzlich ist eine Auswahl von Themenschwerpunkten optional möglich. Sie werden jedenfalls zum allgemeinen Newsletter angemeldet.